
Nicht richtig abschalten zu können oder nachts nicht in den Schlaf zu finden, sind Zustände, die eigentlich jeder kennt. Treten sie nur ab und zu auf, ist das auch weiter kein Problem. Doch für manche Menschen sind innere Anspannung und Schlaflosigkeit Dauerzustände. Dadurch geht viel Lebensqualität verloren und mitunter leidet auch das Umfeld. Doch was hilft, wenn Körper und Psyche nicht mehr richtig zur Ruhe kommen wollen?
Ursachenforschung ist wichtig
Sowohl Schulmedizin als auch Naturheilkunde kennen ein ganzes Spektrum an Möglichkeiten, um gegen Probleme wie innere Unruhe, Angespanntheit und Schlafstörungen vorzugehen. Handelt es sich nicht bloß um gelegentliche, sondern um andauernde Probleme, sollte allerdings unbedingt auch Ursachenforschung betrieben werden. Denn nicht nur alltäglicher Stress oder vorübergehende Unausgeglichenheit können Gründe für die Probleme sein. Es können auch körperliche oder seelische Erkrankungen dahinter stecken. Ärztliche Abklärung ist also ratsam. Falls es notwendig erscheint, kann die Ärztin oder der Arzt dann auch Beruhigungs- oder Schlafmittel verschreiben. Solange die Beschwerden nicht allzu schwerwiegend sind, raten Mediziner allerdings in der Regel zunächst dazu, zunächst andere Wege auszuprobieren, um gegen innere Unruhe und gestörten Schaf vorzugehen.
Pflanzliche Präparate können helfen
Die Pflanzenheilkunde kennt eine ganze Reihe von Hilfsmittel, die sich bei Unruhe und Schlafproblemen bewährt haben. Pflanzliche Schlafmittel sind auch in der Schulmedizin häufig zunächst die erste Wahl, da sie milder wirken, seltener Nebenwirkungen hervorrufen und bei ihnen nicht das Risiko einer Abhängigkeit besteht.
Bekannt und bewährt als Heilpflanzen mit schlaffördernder Wirkung sind insbesondere Baldrian und Hopfen. Baldrian gilt außerdem als entspannend und angstlösend. Passionsblume, Lavendel und Melisse sind Beispiele für pflanzliche Beruhigungsmittel, die ebenfalls auf sanfte Weise gegen Unruhe und Ängste wirken. Sie fördern weniger stark den Schlaf und werden deshalb bevorzugt am Tag eingesetzt. In jüngster Zeit hat zudem die Hanfpflanze mit ihren vielseitigen Wirkmechanismen an Beliebtheit gewonnen. Sie soll unter anderem eine ausgleichende Wirkung auf die Psyche entfalten und entspannungsfördernd sein.
Pflanzenheilmittel werden in verschiedenster Form und mit unterschiedlichen Pflanzenkombinationen angeboten. Erfahrungsgemäß sprechen Menschen recht individuell auf deren jeweilige Wirkung an. Es kann sich also lohnen, verschiedene Möglichkeit auszuprobieren.
Entspannung aktiv fördern
Entspannung und Schlaf lassen sich nicht nur durch die Einnahme von Präparaten begünstigen, sondern können auch ganz aktiv gefördert werden. Regelmäßige körperliche Aktivität hilft dabei, Spannungen abzubauen und Ausgleich zu schaffen. Speziell Bewegung an der frischen Luft gilt als sinnvoll und wirkt gleichzeitig stimmungsaufhellend.
Auch gezielte Entspannungstechniken sind oft hilfreich. Bewährt sind beispielsweise die Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen, Autogenes Training, geeignete Yogaübungen, Atemübungen oder Meditation.
Außerdem ist es sinnvoll, Verhaltensweisen zu reduzieren, die Entspannung und gesundem Schlaf entgegenwirken können. Dazu zählen reichhaltige Mahlzeiten vor dem Zubettgehen und der Konsum von Alkohol, Nikotin und Koffein.
Ebenfalls ungünstig für Ruhe und Schlaf ist der heute allgegenwärtige Medienkonsum. Und das kann auch, aber nicht nur an den Inhalten liegen. Häufig ist es schlicht und einfach der abendliche Blick auf den Bildschirm, der den Schlaf raubt. Die Displays von Fernseher, Smartphone & Co. geben nämlich viel blaues Licht ab und das blockiert die Bildung von Schlafhormonen. Wer sich mit dem Einschlafen schwertut, greift abends im Bett also vielleicht lieber zum guten alten Buch.