Long COVID: Stress erstmals als Risikofaktor identifiziert

Neue Studie (Med Uni Graz) belegt Einfluss von chronischem Stress auf frühe Long-COVID-Phase

Eine Studie der Med Uni Graz („StressLoC“) hat wahrgenommenen chronischen Stress im Monat vor der SARS-CoV-2-Infektion erstmals als Risikofaktor für anhaltend symptomatisches COVID-19 (frühe Long-COVID-Phase) identifiziert. In der prospektiven Kohorte (n=288) berichteten 73 % noch vier Wochen nach Krankheitsbeginn über neue, alltagsbeeinträchtigende Beschwerden. Höhere Stressbelastung war zudem mit schwererem akutem Verlauf assoziiert. Auffällig: Der Zusammenhang mit Long COVID zeigte sich nur für subjektiv wahrgenommenen Stress – nicht für Lebensereignisse oder Haar-Cortisol. Die Befunde ordnen chronischen Stress als einen zusätzlichen Risikofaktor ein – relevant für Prävention und möglicherweise für Behandlung und Gesundheitspolitik. Anhaltender subjektiver Stress ist auch bei anderen Erkrankungen (z. B. Herz-Kreislauf) als Risikofaktor beteiligt und sollte – nunmehr auch mit Blick auf Long COVID als postinfektiöse Folgeerkrankung – präventiv mitbeachtet und wenn möglich reduziert werden, eigenständig oder mit professioneller Unterstützung.

Die Arbeit erschien am 9. September 2025 im internationalen Top-Journal Psychotherapy and Psychosomatics (Fazekas C et al.; DOI 10.1159/000547858). Finanzierung: FWF.

„Unsere Daten sprechen dafür, Stressbelastung auch bei Long COVID mitzudenken – ohne Alarmismus, mit Blick auf Prävention und Versorgung“, sagt PD Dr. med. Christian Fazekas (Med Uni Graz), Erstautor der Studie.

Pressekontakt:

Medizinische Universität Graz
PD Dr. med. Christian Fazekas
Telefon: 031638513045
E-Mail: christian.fazekas@medunigraz.at
Website:
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