Keine Weiterbildung mehr in Homöopathie hätte Auswirkungen auf Patientensicherheit
Für die Gegner eines Ausstiegs aus der ärztlichen Weiterbildung in Homöopathie hätte die Entscheidung Auswirkungen auf die Patienten-Sicherheit. Deshalb äußern sie ihre Sorge, dass Patienten, die keinen homöopathisch qualifizierten Ansprechpartner innerhalb der Ärzteschaft mehr finden, sich vermehrt an Heilpraktiker wenden. Derzeit sind rund 390 Ärzte mit Zusatzqualifikation in Homöopathie in Baden-Württemberg tätig, wie die Stuttgarter Zeitung berichtet. Die Weiterbildung im Bereich der Homöopathie qualifiziere die Ärzte in der Anwendung wie in den Grenzen der Heilmethode. Da sich die Homöopathie innerhalb der Bevölkerung einer hohen Beliebtheit und großer Nachfrage erfreut, fürchten die Vertreter der homöopathisch gebildeten Ärzteschaft, dass sich ihre Patienten aufgrund eines mangelnden ärztlichen Angebots an weniger qualifizierte Ansprechpartner wenden. Die Chance auf eine frühzeitige Diagnose schwerer Erkrankungen und eine zielgerichtet Behandlung werde damit vertan.
Warum sollte sich die Ärzteschaft eines bewährten Instrumentariums wie der Homöopathie berauben?
Wie wichtig und vielfältig die Rolle des Arztes mit Blick auf Fürsorge und Zuwendung, aber auch auf den Ausschluss gesundheitlicher Risiken ist, hat der Präsident der Landesärztekammer Baden-Württemberg, Dr. Wolfgang Miller, erst kürzlich aus Anlass des „Tags der Kranken“ hervorgehoben. Zudem betonte er „die große Bandbreite des fachlichen Wirkens“, mit der die Ärzteschaft ihren Patienten helfen und sie schützen könne. „Unverständlich erscheint vor diesem Hintergrund, dass innerhalb der Ärzteschaft überhaupt über die Streichung der Homöopathie aus der ärztlichen Weiterbildung debattiert wird. Denn warum sollte sich die Ärzteschaft selbst eines erprobten und im Praxisalltag vielfach bewährten therapeutischen Instrumentariums wie der Homöopathie berauben?“, hinterfragt Sanitätsrat Dr. med. Fred-Holger Ludwig die Motivation.