Während beispielsweise ein an der Deutschen Hotelklassifizierung teilnehmendes Hotel bis zu 247 Kriterien zu erfüllen hat und diese von unabhängiger Seite regelmäßig überprüft werden, gibt es solche Vorgaben bei Airbnb nicht. Zu den Kriterien des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (DEHOGA) gehören unter anderem die Art und Weise, wie Hotelbetten zu pflegen sind. Darüber hinaus ist im Rahmen der Zusammenarbeit mit Airbnb den privaten Haushalten und Betrieben keine entsprechende Qualifikation oder Ausbildung vorgeschrieben.
„Somit unterliegt das Reinigungsresultat scheinbar eher dem Zufall als geplanter Hygiene. Kritiker dieser Ergebnisse bei Airbnb werden bemängeln, dass lediglich die Daten von ein paar untersuchten Objekten ausgewertet wurden und man daher nicht pauschalisieren könne. Doch sei daran erinnert, dass die Untersuchungsergebnisse des Ahrensburger Lefo-Institut für Lebensmittel- und Umweltforschung, welches 1996 erstmals die Matratzenhygiene in Hotels untersuchten, auch nur auf einer Handvoll Daten beruhten. Und dennoch reagierte die Branche seinerzeit sofort, nahm damals den Hygieneschutzbezug (Encasing) für Matratzen in den Kriterienkatalog der Klassifizierung auf und überarbeitete die Vorgaben für das Housekeeping“, fügt Jens Rosenbaum hinzu.
Ob Airbnb die Ergebnisse der Studie zum Anlass nehmen wird, das Hygienekonzept zu überdenken, stellen die Autoren der Studie in Frage – obwohl der Systemfehler offenkundig ist. Während in der Hotellerie, auch aus Gründen der Nachhaltigkeit, die ersten waschbaren Matratzen im Einsatz sind und der Kriterienkatalog seitens der Hotelstars Union / DEHOGA weiter verschärft wird, wurden von Airbnb noch nicht einmal die Fragen zum Hygienekonzept beantwortet, die von der Redaktion gestellt wurden sowie nicht einmal nach den Ergebnissen der Untersuchung gefragt.
Die Studie ist aktuell auf der Website von dem Magazin „Cost & Logis“ verfügbar.