Heimat erleben – Geschichten erzählen: Literatur als Landkarte

Die Idee ist ebenso einfach wie kraftvoll: Menschen aus allen Teilen Deutschlands schreiben Texte über ihre Heimatregion oder über das, was Heimat für sie bedeutet. Es geht nicht darum, alte Klischees zu bedienen, sondern darum, einen vielstimmigen und zeitgemäßen Blick auf regionale Identitäten zu werfen. Schon heute zeigt sich, wie breit das Spektrum ist – von Gedichten über Naturerfahrungen bis hin zu Kurzkrimis mit lokalem Schauplatz, von Märchen, die sich in jahrhundertealten Sagen verwurzeln, bis zu Erinnerungen an Kindheit und Jugend in einer bestimmten Stadt oder einem Dorf.

Die Ausschreibung umfasst inzwischen mehr als Regionen – vom Allgäu bis zur Uckermark, vom Ruhrgebiet bis zur Rhön, vom Schwarzwald bis zur Nordseeküste. Jede Region erhält einen eigenen Band, sodass am Ende eine ganze Reihe entsteht, die zusammen ein literarisches Panorama Deutschlands abbildet. Ob große Metropolen wie Berlin, München oder Hamburg oder ländlich geprägte Räume wie die Wetterau, der Hunsrück oder die Soester Börde: Jede Region ist ein eigener Erzählraum, jede bringt eigene Stimmen hervor.

Teilnehmen können Autorinnen und Autoren aller Altersgruppen, mit oder ohne Schreiberfahrung. Der Reiz besteht gerade darin, dass neben professionellen Autor:innen auch Menschen zu Wort kommen, die bisher vielleicht noch nie etwas veröffentlicht haben. Auf diese Weise entsteht eine authentische, ungefilterte Literatur, die den Blick auf Heimat von innen heraus wiedergibt.

Erwünscht sind alle literarischen Formen: Erzählungen, Gedichte, Essays, Märchen, Anekdoten, Sagen, Kurzkrimis, Porträts, Satiren, Dialoge oder Reiseberichte. Auch Mundarttexte sind ausdrücklich willkommen, ebenso Beiträge, die nicht zwingend mit der eigenen Heimatregion verknüpft sind, sondern aus einer anderen Perspektive blicken. Ergänzt werden können die Texte durch Fotos oder Illustrationen (JPEG, 300 dpi), die das Geschriebene visuell abrunden.

Mit der Reihe entsteht nicht nur eine Sammlung von Texten, sondern ein Stück gelebte Erinnerungskultur. Sie dokumentiert, wie sich regionale Identitäten heute darstellen, wie sie sich im Laufe der Zeit verändert haben und wie sie von den Menschen empfunden werden, die dort leben. Heimat ist dabei kein nostalgisches Ideal, sondern ein offenes, lebendiges Konzept, das immer wieder neu gefüllt wird.

Die Einsendungen sind bis zum 30. September möglich. Ab Herbst/Winter erscheinen die ersten Bände der Reihe. Ziel ist es, mit dieser Anthologie eine fortlaufende literarische Landkarte Deutschlands zu schaffen – vielschichtig, bunt, kritisch, humorvoll, poetisch.

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