Die Kurpromenade in Westerland ist mehr als nur eine Flaniermeile; sie ist das Herzstück Sylts, ein Bollwerk gegen die Nordsee und eine Bühne für unzählige Urlaubs- und Inselmomente. Am vergangenen Mittwochabend wurde für diesen ikonischen Ort eine kühne Zukunftsvision präsentiert, die so schnell für Gesprächsstoff sorgte, wie sie auch wieder in der Schublade verschwinden wird. Der Hamburger Architekt Tim Schierwater stellte auf Initiative der „Sylter Unternehmer“ seine „Vision 2030“ vor – ein Gedankenspiel, das bewusst nie zur Blaupause werden sollte. Denn vielleicht war der Entwurf ein wenig zu exotisch. Wir leben an der Nordsee und die ist sehr rau. Dies ist eine Gästeinfo der Ferienwohnung auf Sylt Sylter Deichwiesen
Die Vision hat ihren Zweck dennoch erfüllt: Sie hat eine Debatte entfacht und ist, wie zu erwarten war, viral gegangen. Sie zeigt den schmalen Grat zwischen zukunftsweisender Inspiration und den pragmatischen Notwendigkeiten einer Insel, die im ständigen Kampf mit den Naturgewalten und alltäglichen Herausforderungen steht.
„Soll das jetzt ne Halligalli Insel werden?“ Auf der eigentlich so idyllischen Nordsee-Insel hängt der Haussegen schief. Die Gemeinde plant eine 50 Millionen Euro Investition.
Der Grund: Mehr Glamour und mehr Touristen! Die neue Strandpromenade auf Sylt soll eine neue Musikmuschel bekommen und das ist noch längst nicht alles. Nordsee-Urlauber zeigen deutlich, was sie davon halten.
Sylt mit neuem Protz-Projekt
Direkt am Nordsee-Strand sollen ein neuer Beachclub, eine Sonnenuntergangs-Arena, eine Bühne mit freiem Blick auf das Meer, ein Hotel, ein Spielplatz und eine Hundewiese entstehen, berichtet „Bild“. Der Verein Sylter Unternehmer stellte am Mittwochabend (10. September) die Pläne des renommierten Architekten Tim Schierwater vor – ein Riesen-Projekt, das man sich etwas kosten lässt.
Die Flaniermeile soll Touristen anziehen – in Zukunft möchte Sylt mit neuen Strategien keinesfalls aufgrund der Konkurrenz untergehen. Finanziert werden soll das Projekt durch Fördermittel von Land und Bund. „Der Insel Sylt Tourismus Service hat einen Cash-Bestand von sagenhaften 18 Millionen Euro“, so Ole König (erster Vorsitzender vom Verein Sylter Unternehmer). Die die Kritik groß.