Im Alltag existiert meistens nur ein schmaler Grat zwischen Freude und Kummer, positiv und negativ oder plus und minus. Emotionen wie Weinen oder Lachen liegen oft erstaunlich dicht beieinander. Häufig fehlt nur wenig, um die Gemütslage oder Stimmung komplett kippen zu lassen.
Emotionen sind wie Bastarde – per Definitionem bestehen sie aus verschiedenen Elementen. Als Folge der Vermischung sind die eigentlich autonomen Gefühlsanteile kaum voneinander zu trennen, geschweige denn in Worte zu fassen.
Ekkehart Panek (1962, Neviges) und Lilith (1964, Sevenum,) sind bildende Künstler, die in ihren aktuellen, auf den ersten Blick oft stark unterschiedlichen Kunstwerken mit großer Regelmäßigkeit diametral entgegengesetzte Gefühle verschmelzen. Sowohl in philosophischer, inhaltlicher als auch materieller Hinsicht verknüpfen sie subtil Begriffe wie Helden und Schurken, Lust und Leid, vertraut und unerwartet.
Mit ihren Fotografien erzählt die Niederländerin Lilith Geschichten. Sie macht sich selbst zum Gegenstand dieser Geschichten, indem sie Selbstbildnisse aufwendig in Szene setzt. So lässt sie die Welt ihre Gefühle und Beziehungen lesen wie in einem offenen Buch. Ganz im Gegensatz dazu Ekkehart Panek, der explizit sagt: „Meine Arbeiten sollen nicht narrativ sein.“ (aus: Katalog zur Ausstellung HYBRID EMOTIONS, GALERIE PETRA NOSTHEIDE-EYCKE, 2008).
Ekkehart Panek arbeitet sehr plastisch, inspiriert durch Comic und 3D-Animationen. Seine Werke bestehen aus Torsi, die sich klassisch athletisch anmutend umeinander winden, oder aus Gesichtsmasken, Gesichtern oder Händen, die miteinander verschmelzen. Augenzwinkern und ein wenig Ironie stecken in seinen Werken, die mit den Methoden der Wiederholung, Verzerrung und Verfremdung sehr wechselhafte Gefühle beim Betrachter auslösen. Beide Künstler haben bereits national als auch international viel Aufmerksamkeit erfahren und renommierte Kunstpreise entgegen nehmen können.
Bei der Vernissage am 30. September um 17.00 Uhr sind die Künstler anwesend.
Am 3. November ist ein Künstlergespräch geplant, bei dem der Kurator Rick Vercauteren, Direktor vom Museum für moderne Kunst, Van Bommel van Damm (Venlo, NL), mit den beiden Künstlern und dem Publikum Thema und Werke bespricht.
Die Ausstellung hybride emotionen – hybride emoties ist geöffnet vom 4.10-15.12.2010,
mo-do von 10.00-16.00 Uhr, Eintritt ist frei, Gruppen ab 3 Personen sollten sich bitte vorher anmelden.
Ort: euregio-Haus, Konrad-Zuse-Ring 6, 41179 Mönchengladbach (Nordpark)
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Weitere Informationen und Bildmaterial sind erhältlich über
Silke Tosch
02161-6985504
Silke.tosch@euregio-rmn.de