Abrissprämie bietet Chance auf “Frischzellenkur für den Wohnungsmarkt“

Frankfurt am Main – Zu den heute bekannt gewordenen Plänen des Bundesbauministeriums, eine Abrissprämie einzuführen und den energieeffizienten Hausbau zu fördern, erklärt der Bundesvorsitzende der IG Bauen-Agrar-Umwelt, Klaus Wiesehügel:

Es wird höchste Zeit, eine „Neubau-Offensive“ in Deutschland zu starten. Das, was das Bundesbauministerium jetzt mit der Abrissprämie plant, kann zur „Frischzellenkur für den Wohnungsmarkt“ werden.

Bundesweit sind gut 10.580.000 Wohngebäude Nachkriegsbauten, die bis Ende der 60er-Jahre errichtet wurden. Das sind knapp 27 Prozent vom Gesamtbestand. Viele dieser Alt-Gebäude sind wirtschaftlich nicht mehr zu sanieren. Für die Eigentümer dieser Häuser käme die Abrissprämie jetzt genau richtig. Zum Abriss gehört aber zwingend auch der Neubau – und zwar klimafreundlicher Gebäude. Abriss und Neubau müssen gekoppelt und über die KfW gefördert werden.

Die Pläne des Bundesbauministeriums, das CO2-Gebäudesanierungsprogramm auf drei Milliarden Euro pro Jahr aufzustocken, wären im Bereich des Wohnungsbaus die Rückkehr zur energiepolitischen Vernunft der Bundesregierung. Der Bedarf ist ohnehin enorm:
Drei von vier Wohnhäusern in Deutschland müssen dringend energiesparend saniert werden. Darüber hinaus ist die klimafreundliche Sanierung ein Push für die Bauwirtschaft. Insbesondere das Handwerk profitiert davon: Jede Million Euro, die in die energetische Gebäudesanierung fließt, sichert zwanzig regionale Arbeitsplätze.

Bleibt zu hoffen, dass sich das Bundesbauministerium innerhalb der Bundesregierung und der schwarz-gelben Koalition durchsetzen kann. Und dass es keine „baupolitische Einmaltat“ wird. Gerade bei der Gebäudesanierung ist eine auf Dauer angelegte Förderung nötig.

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Jörg Herpich
Leiter der Abteilung
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IG Bauen-Agrar-Umwelt
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