DER VARTA-FÜHRER – Restaurant der Woche: Restaurant SchauMahl in Offenbach

Im Zusammenhang mit dem geschmackvollen Restaurant SchauMahl im Herzen von Offenbach, nur wenige Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt, beeindruckt nicht nur das liebevoll sanierte und unter Denkmalschutz stehende Jugendstilgebäude aus dem 19. Jahrhundert, sondern auch das bemerkenswerte Interieur: Bunte Glasfenster im Eingangsbereich, ein alter Dielenholzboden, blankgescheuerte Holztische, orientalisch anmutende Einrichtungsdetails und ein modernes Lichtkonzept sorgen für eine nicht alltägliche Kulisse mit viel Flair, die gleichzeitig der perfekte Rahmen für die liebevoll und aufwändig zubereitete Gourmetküche ist.

Die bewusst kurz gehaltene Speisekarte bietet zwei regelmäßig wechselnde Menüfolgen, deren Gänge auch getauscht oder einzeln bestellt werden können. Bei unserem Testbesuch waren wir begeistert von den feinsinnigen Arrangements, die trotz klassisch-französischer Basis auch genug zeitgemäßes Raffinement sowie kulinarische Einflüsse jenseits unseres Kontinents beinhalteten. Ohne fragwürdige Marotten und ohne schnelllebigen Trends hinterherzulaufen, setzt die gut eingespielte Küchencrew gefällige Akzente.

Dass der talentierte Küchenchef Christoph Kubenz unter anderem beim deutschen Molekularmeister Juan Amador gelernt hat, ist durchaus zu erkennen. Als Amuse Bouche serviert man uns geräucherte Entenbrust mit einem ausgewogenen und nicht zu aufdringlichen Rauchgeschmack, begleitet von herrlichem Pastinakenpüree. Tadellos auch die taufrischen, bestens gebratenen Jakobsmuscheln, die mit einer aromatischen Avocadocreme hervorragend korrespondierten. Als äußerst schmackhaft erwies sich auch der mit krosser Haut servierte Loup de Mer. Lediglich das dazu gereichte Sauerkraut, welches mit Apfel und Ingwer verfeinert wurde, erschien uns etwas säurelastig. Und das die Küche a point braten kann, bewies sie sehr eindrucksvoll beim saftig-zarten Kaninchenrücken, der harmonisch-süffig mit einer kräftigen Jus, Steckrübenpüree und Zucchini einherging. Als erfrischender Abschluss kommt ein hausgemachtes Haselnusseis nebst feiner Vanillecreme mit Haselnusskrokant als schaumiger Kontrast.

Angenehm, souverän und freundlich erlebten wir die in schwarz-weiß gekleidete Servicemannschaft. Hier erkennt man zweifellos die Handschrift von Pit Punda, den viele Feinschmecker vermutlich noch aus seiner Zeit im Restaurant „Zarges“ in der Frankfurter Fressgass’ kennen. Er weiß aus dem mit attraktiven deutschen und europäischen Gewächsen bestückten Weinsortiment auch glasweise gut korrespondierte Tropfen zu empfehlen.

Fazit: Das Ergebnis unseres Besuchs kann sich sehen lassen: Konzept, Ambiente, Service und Küchenleistung stimmen. Der Varta-Führer zeichnet das „SchauMahl“ nicht nur mit zwei Diamanten, sondern auch mit dem begehrten „Varta-Tipp Küche“ aus. Diese Adresse ist ein wahrer Segen für das in den letzten Jahren kulinarisch nicht sonderlich verwöhnte Offenbach. Fast unnötig zu erwähnen, dass wir das ambitionierte Restaurant selbstverständlich für unsere kommende Buchausgabe vorsehen werden. Wir sind sicher, dass sich das „SchauMahl“ bei gleichbleibender Qualität als feste Größe in der Gastronomielandschaft des Rhein-Main-Gebiets etablieren wird.

Kontakt:
Restaurant SchauMahl
Bismarckstr. 177
63067 Offenbach
Tel. (069) 82993400
E-Mail: info@schaumahl.de
Web: www.schaumahl.de

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