Ich weiß es nicht mehr. Jedenfalls waren diese importierten und zudem teuren Artikel aus dem Supermarkt ohne jeden Geschmack. Sie führten mich zum Entschluss, meinen eigenen Garten mit sonnengereiften, chemisch unbehandelten Gemüsesorten anzulegen.
Wie lege ich einen Gemüsegarten an
Mein eigener Garten umfasst ca. 300 Quadratmeter und war seit etlichen Jahren bereits mit blühenden Sträuchern zu jeder Jahreszeit, dem Rasen und kleinen Blumenrabatten bepflanzt. Eigentlich war für den Gemüsegarten kein Platz mehr, aber ohne Kompromiss gäbe es halt kein frisches Gemüse.
Im Familienrat überlegten wir zunächst, welche Gemüsesorten für uns besonders wichtig waren. Wir wollten dabei nicht übertreiben, denn Gemüseanbau erfordert viel Pflege. Wenn alle berufstätig sind, ist das vorhandene Zeitbudget entscheidend über den Erfolg oder Misserfolg. Unsere Entscheidung fiel auf 5 Tomatenpflanzen, 5 Freilandgurken, 10 Stück Kopfsalat und Reihen zu je 2 Metern mit Radieschen, Kohlrabi, Rettich, Zwiebeln, Zuckererbsen und Petersilie bzw. Schnittlauch.
Nicht jede Sorte Gemüse verträgt sich mit der anderen und bedarf bestimmter Abstände zueinander. Anhand eines kostenlosen Pflanzplanes aus dem Gartenfachmarkt holten wir uns diese Info und organisierten auf einem Blatt Papier die Anpflanzung. Daraus ergab sich ein Platzbedarf von 25 Quadratmetern. Diese Fläche wählten wir im Garten an einer Stelle, die zwar viel Tageslicht erhielt, aber auch mehrere Stunden pro Tag durch einen in der Nähe stehenden Baum beschattet wurde.
Die Bodenvorbereitung
Sie ist die wichtigste Voraussetzung für jeden, der einen Gemüsegarten anlegen will. Wir hatten Glück in unserer Entscheidung, denn es war Herbst. Ein frisch im Frühjahr angelegter Gemüsegarten, möglichst mit frischem Kompost versehen, wäre viel zu scharf für eine Aussaat. Außerdem treten immer noch Setzungserscheinungen im frisch umgegrabenen Boden auf. Wir konnten auf diese Weise im Herbst die Fläche tiefgründig umgraben. Wir entfernten vorsorglich alle Unkräuter, und als wir feststellten, wie viele Steine sich in der Erde befanden, nahmen wir ein Erdsieb (Durchwurf) zu Hilfe. Die Arbeit war langwierig, mühsam aber lohnenswert. Nach dem Umgraben arbeiteten wir eine Fuhre Stallmist von unserem benachbarten Bauernhof in den Boden ein. Nun konnte der Boden, grobschollig liegengelassen, über die Winterzeit ruhen.
Die Aussaat
Als im Frühjahr der Frost aus dem Boden war, ebneten wir die Fläche ein. Von Tag zu Tag wurden wir ungeduldiger mit der Aussaat. Trotzdem – gerade eine Freilandaussaat braucht die entsprechende Bodentemperatur und bei Gemüse wird diese oft erst im Mai erreicht. Zu früh ausgesät führt nur zu schwachen Pflanzen. Tomaten und Gurken kauften wir als fertige Pflanzen im Fachhandel. Regelmäßiges Gießen und jäten bescherte uns bereits ab Juni das erste leckere Gemüse.