WAZ: Für Hans-Dietrich Genscher war Richard Wagner zuerst ein Demokrat und Revolutionär

Der ehemalige Bundesaußenminister Hans-Dietrich
Genscher hat den Komponisten Richard Wagner in der Schule zuerst als
Demokraten und bürgerlichen Revolutionär kennengelernt – ausgerechnet
in der NS-Zeit. Sein Geschichtslehrer, schreibt Genscher in einem
Beitrag für die Zeitungen der WAZ-Mediengruppe zur Würdigung des 200.
Geburtstags von Wagner, habe auf diesem Umweg versucht, seine Schüler
für demokratische, freiheitliche Werte zu begeistern: „Den
Antisemitismus Wagners erwähnte er nicht,“ betont der heutige
Ehrenvorsitzende der FDP, „obwohl das gerade in jene dunkle Zeit
gepasst hätte. So kam es, dass für den Knaben Hans-Dietrich Genscher
Richard Wagner zuerst als Freiheitskämpfer ins Bewusstsein trat.“

Später habe ihm dann Roland Dumas, der französische Amtskollege im
Außenministerium, der ursprünglich Opernsänger werden wollte, „Augen
und Ohren für das künstlerische Werk Richard Wagners endgültig
geöffnet.“

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