Bewegung senkt das Stresslevel und hält Menschen langfristig gesund und glücklich. Im Alter ist es umso wichtiger, sich regelmäßig zu bewegen. Da der Muskeltonus abnimmt und eine regelmäßige Bewegung gut für die Bänder, das Herz und die Muskulatur ist.
Leider rutschen immer mehr Senioren krankheitsbedingt in eine Immobilität. Eine Immobilität ist nicht nur eine Bettlägerigkeit, Immobilität bedeutet auch, sich nicht ohne Hilfsmittel fortbewegen zu können.
Welche Folgen bringt eine dauerhafte Immobilität mit sich?
Wer sich überhaupt nicht mehr bewegt und bettlägerig ist, dem drohen schlimme Folgeschäden wie:
- Kontrakturen
- Dekubiti
- Muskelabbau
- Abbau der Atemmuskulatur
All diese Symptome sind typisch für bettlägerige Menschen, in Krankenhäusern und Altenheimen wird versucht diesen Symptomen mit verschiedenen Lagerungsmethoden und Medikamenten entgegenzuwirken. Leider gelingt das nur in den wenigsten Fällen und die meisten Bettlägerigen vegetieren bis zu ihrem Tod vor sich hin und haben enorm viele Nebenerkrankungen.
Immobilität bei Senioren vorbeugen
Damit Senioren nicht irgendwann Opfer der Bettlägerigkeit werden, sollten sie sich ausreichen bewegen. Täglich sollten ältere Menschen an die frische Luft gehen und sich dort bewegen. Ärzte empfehlen für Menschen über 70 ein tägliches Bewegungspensum von ca. 40 Minuten.
Jedoch fühlen sich viele ältere Menschen unsicher, wenn sie längere Spaziergänge draußen machen, da sie Angst vor Stürzen haben. In solchen Fällen hilft es, eine Begleitung für den Spaziergang zu organisieren, oder einen qualitativ hochwertigen Gehstock zu kaufen.
Welche Vorteile bietet regelmäßige Bewegung für Senioren?
Die Vorteile einer regelmäßigen körperlichen Aktivität bei Senioren sind immens, den Bewegung kann wahre Wunder bewirken und somit auch schwere Erkrankungen, insbesondere die des Herz-Kreislauf-Systems, verhindern.
Einer der größten Vorteile ist, dass der Blutdruck permanent stabil bleibt und dadurch das Herz langfristig gesehen gestärkt wird. Dadurch geht das Risiko eines Herzinfarktes deutlich zurück, aber auch Risiken für Gefäßerkrankungen wie eine Arteriosklerose werden deutlich minimiert.
Aber nicht nur das Herz und die Gefäße profitieren von einem gesunden Maß an Bewegung, sondern auch die Gelenke und die Muskulatur. Insbesondere Schulter und Nackenschmerzen entstehen häufig durch zu viel Sitzen und Liegen. Wer sich regelmäßig bewegt, leidet nachweislich weniger an diesen zwei Problemen.
Aber auch die Beinmuskulatur wird durch die regelmäßige Bewegung ausreichend trainiert und fit gehalten. Jetzt fehlt nur noch eine gesund proteinreiche Ernährung mit ausreichend Kalorien und die Beinmuskulatur nimmt im Alter nicht ab, sondern baut sich sogar auf. Eine starke Beinmuskulatur sorgt bei älteren Menschen für eine besser Balance, einen guten Stand und somit auch für weniger Stürze und sorgt dadurch für mehr Freiheit und mehr Gesundheit!
Wie wirkt sich Bewegungsmangel bei Senioren auf die Psyche aus?
Was immer mit Bewegungsmangel einhergeht, ist Einsamkeit, denn wenn eine ältere Person ohne fremde Hilfe nicht mehr ihr Haus verlassen kann, ist sie automatisch isoliert und von anderen Personen abhängig.
Diese körperlich bedingte Einsamkeit macht sehr vielen älteren Menschen enorm zu schaffen und sie entwickeln ernsthafte psychische Auffälligkeiten wie Aggressionen, Depressionen oder Suchtverhalten. Deshalb ist es wichtig, einer immobilen Person ein gewisses Maß an Autonomie durch verschiedene Hilfsmittel wie Gehstöcke, Rollatoren, oder Rollstühle zu ermöglichen.
Ambulante Pflegedienste bieten neben der Grund- und Behandlungspflege auch Betreuungsangebote an. Bei diesen Betreuungsangeboten schaut eine geschulte Person regelmäßig nach dem Pflegebedürftigen und dreht mit ihm eine Runde an der frischen Luft. Hierbei spielt es keine Rolle, ob der Pflegebedürftige einen Rollstuhl benötigt, oder nicht. Er wird in jedem Fall mobilisiert und erlebt etwas Neues.
Quellen:
Andrej Zeyfang, Michael Denkinger, Ulrich Hagg-Grün: Basiswissen Medizin des Alterns und des alten Menschen. Springer-Verlag: Berlin, Heidelberg. 2018.