Medikationsfehler sind alles andere als harmlos: In Deutschland wurden im Jahr 2018 auf sie rund 250.000 Krankenhauseinweisungen zurückgeführt. Zwei Drittel der durch Medikationsfehler bedingten Krankenhauseinweisungen werden als vermeidbar eingestuft.
„Die Apotheken brauchen eine Sicherheitskultur, um die Arzneimitteltherapiesicherheit gewährleisten zu können. Viele Apotheken haben das schon umgesetzt. Lernmodule dazu werden derzeit in der Aus- und Fortbildung von Pharmazeuten etabliert“, ergänzte Dr. Oliver Schwalbe, Geschäftsführer des Wissenschaftlichen Instituts für Versorgung in Apotheken (WIVA). Das Risiko für Medikationsfehler hänge von verschiedenen Faktoren ab. Sie träten zum Beispiel häufiger auf bei einer Polymedikation, wenn Sprachbarrieren bestünden oder das Apothekenteam überlastet sei.
Auch das Arzneimittel selbst kann das Risiko für Medikationsfehler erhöhen. Als Beispiel nannten Schmidt und Schwalbe den Wirkstoff Methotrexat. Dieser wird bei Krebserkrankungen täglich eingenommen, bei rheumatischen Erkrankungen hingegen in niedriger Dosierung nur einmal pro Woche. Schmidt: „Eine Einnahme einmal pro Woche ist ungewöhnlich. Das muss die Apothekerin oder der Apotheker gut erklären und zum Beispiel den Wochentag der Einnahme auf der Packung notieren. Kommt es bei Methotrexat zu einem Medikationsfehler und das Medikament wird fälschlicherweise täglich eingenommen, kann das lebensgefährlich werden.“ Patientinnen und Patienten würden zudem darüber informiert, dass Symptome wie Hautausschläge oder Fieber Zeichen einer Überdosierung von Methotrexat sein können.
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