Die pure Mineralität der Chablisweine inszenieren
Chablis-Weine werden aus nur einer einzigen Rebsorte, dem Chardonnay, hergestellt. Die 150 Millionen Jahre alten, kalkhaltigen Böden, auf dem die Rebstöcke wachsen – aber auch das spezielle Klima im Norden der Bourgogne – verleihen den Weinen ihre unvergleichliche Eleganz, Finesse, Frische und pure Mineralität. Genau diese Mineralität sollte im Wettbewerb „When Pure Chablis meets Art“ fotografisch-künstlerisch inszeniert werden.
Fotokunst trifft Chablis-Weine – von gegenständlich bis abstrakt
Die Inszenierungen der 25 angehenden Designer der HMKW könnten unterschiedlicher kaum sein. Vom Gegenständlichen bis zum abstrakten Konzept reichten die Beiträge. „Die Studierenden waren mit großem Eifer bei der Sache. Nach dem einführenden Chablis-Seminar sprudelten bei den meisten schon die Ideen“, erläutert Nora Bibel, HMKW-Professorin für Fotografie und Koordinatorin des Chablis-Wettbewerbs. Am Ende bewertete eine sechsköpfige Jury unter anderem Kreativität, Originalität, Ästhetik und den thematischen Bezug zu den Weinen. Zur Jury gehörten neben Prof. Nora Bibel auch Anne-Marie Hurlin (Weinbauverband Bourgogne BIVB), Sandrine Audegond (Domaine Laroche, Chablis), Prof. Dr. Ronald Freytag (HMKW), Prof. Peter Fischer-Piel (SRH Hochschule der populären Künste), Ursula Haslauer (Herausgeberin Falstaff Deutschland).
1. Platz: „Camera de vin“ von Till Theißen
Um Bilder von Mineralität, Eleganz und Frische festzuhalten, legte Till Theißen einen Filmstreifen mehr als drei Wochen lang in einen mit Chablis-Wein gefüllten lichtdichten Kasten. So fing der Wein als Kamera die Bilder der Mineralität ein. „Die Idee ist brillant, das Ergebnis subtil und zart wie Wein aus Chablis“, lobt Ursula Haslauer, Herausgeberin der deutschen Ausgabe der Weinzeitschrift Falstaff und Mitglied der Jury.
2. Platz: „Synästhetisches Manifest“ von Thu Huong Nguyen
Die junge Künstlerin mit vietnamesischen Wurzeln, die auf Wein anders als Europäer reagiert, visualisiert in ihrer Fotoreihe das synästhetische Zusammenspiel ihrer ersten Eindrücke bei der Verkostung der Chablis-Weine. Da sich bei ihr verschiedene Sinne und Geschmacksrichtungen überlappen, verbindet sie in ihren Bildern fünf verschiedene Bildebenen, inspiriert von den fünf Sinnen, durch Überlagerung in Photoshop.
3. Platz: „Neumond“ von Deborah Block
Da der Mond einen entscheidenden Einfluss auf das Leben auf der Erde und somit auch auf die Weine hat, erschuf Deborah Block verschiedene Mondphasen aus Mikroskop-Aufnahmen von Travertin, Kalkstein, Zucker, Calcit und Phosphorit.
Die drei Gewinner wurden bei der Werkpräsentation am 4. Juli im Berliner Event-Loft Colonia Nova mit Geldpreisen in Höhe von 1.000, 500 und 250 Euro ausgezeichnet. Die zu der Vernissage mit Weinverkostung eingeladenen Weinfachleute aus Handel und Gastronomie kamen nicht nur in den Genuss der Werke, sondern hatten auch Gelegenheit, zehn ausgewählte Weine der Appellationen Petit Chablis, Chablis, Chablis Premier Cru und Chablis Grand Cru verkosten.