Deutliche Verbesserungen nicht nur beim Diabetischen Fuß, sondern auch bei vielen anderen schwer heilenden Wunden, wie z.B. dem Ulcus cruris, verspricht jetzt eine neu entwickelte Wundauflagentechnologie. Wissenschaftler aus Neubrandenburg und vom Institut für Diabetes in Karlsburg haben nachgewiesen, dass das natürlich vorkommende, hochreine Tonmineral Halloysit, bisher hauptsächlich für seine blutstillenden Eigenschaften bekannt, die Wundheilung deutlich beschleunigen kann. Die nano-mineralischen Halloysite werden dabei auf ein biologisch abbaubares Fasermaterial aufgebracht. Diese Kombination wirkt entzündungshemmend und kann so Wunden schneller abheilen lassen. Die Ergebnisse sind so vielversprechend, dass bereits Schritte zur weiteren Entwicklung bis zur Markteinführung dieser Technologie geplant sind.
Robin Brünger, Geschäftsführer des an den Forschungen beteiligten Unternehmens aktivmed aus Rheine, freut sich über den erfolgreichen Abschluss der Forschungen. „Für Betroffene ist das neue entzündungshemmende Wundpflaster ein großer Fortschritt in der Behandlung des Diabetischen Fußsyndroms (DFS). Wir hoffen, dass damit künftig viele Amputationen überflüssig werden“, sagt er.
In Kürze soll die zum Patent angemeldete Wundauflage auf den Markt kommen.
Hintergrund
Die aktivmed GmbH aus Rheine/Westfalen ist zusammen mit dem Institut für Diabetes »Gerhardt Katsch« Karlsburg/Mecklenburg-Vorpommern und der DURTEC GmbH aus Neubrandenburg/Mecklenburg-Vorpommern Forschungspartner innerhalb des Verbundprojektes „Nanomineral-basierte Wundauflage mit blutungsstillender Wirkung im Rahmen des Förderprogramms „Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM)“ des Bundesministeriums für Wirtschaft (BMWi). Die Ergebnisse des Projektes werden voraussichtlich im Jahr 2020 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.