Ex-vivo-Diagnostik anhand von Tumorproben

Oncomedics verfolgt in der Krebsbehandlung einen personalisierten Ansatz, der jedem einzelnen Krebspatienten die gebührende Aufmerksamkeit schenkt. Dies schließt eine individualisierte Therapie ein. Zu diesem Zweck hat das französische Unternehmen einen Wirksamkeitstest entwickelt, der die Effektivität der Medikamente anhand einer ex vivo gewonnenen Tumorprobe beurteilt. Dieser Ansatz ist mit einem Antibiogramm vergleichbar. Das Unternehmen stellt auf der diesjährigen Medica in Halle 3, H74-1 aus.

„Die Mehrheit der Patienten wird heutzutage einer Chemotherapie unterzogen, um den Krebs erfolgreich zu bekämpfen. Leider gibt es jedoch keine Tests oder Biomarker, die im Voraus die Wirksamkeit von Behandlungen oder Behandlungskombinationen bestimmen können. Gezielte Therapien stellen eine primäre Option im Kampf gegen die Krankheit dar, wobei jedoch nicht alle Patienten dafür infrage kommen,“ so Christophe Lautrette, CEO von Oncomedics.

So sind laut Unternehmen Wirksamkeitstests ein wichtiges Hilfsmittel bei der Auswahl von Chemotherapien. Laut eines Reviews weisen Wirksamkeitstests eine Effektivität von 80 Prozent auf (Bounaix Morand du Puch et al.,Theranostics. 2021 Sep 21;11(19):9538-9556). Seit 2016 können Patienten mit Kolorektalkrebs im Stadium IV das Oncogramme nutzen: eine einzigartige Lösung zur Personalisierung von Chemotherapien. Das Oncogramme wird in Kürze auch für andere Krebsarten wie Brust- und Eierstockkrebs optimiert, um die Behandlung zu verbessern und sie auf jeden einzelnen Patienten abzustimmen.

Metastasierender Kolorektalkrebs stellt die erste Anwendung des CE-gekennzeichneten Oncogramme DM-DIV dar. Die Ergebnisse, die von Oncomedics erzielt wurden, deuten darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit eines positiven Ansprechens auf die Erstlinientherapie bei metastasierendem Kolorektalkrebs auf 84 Prozent ansteigt, im Vergleich zu maximal 48 Prozent bei den gängigen Standard-Chemotherapien (Quelle: Bounaix Morand du Puch et al., J Transl Med, 2016 Jan 12;14:10 und Pfeiffer et al., Onco Targets Ther, 2009; 2:17-27)

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