Die Fairever GmbH aus Leipzig importiert aus Kolumbien grünes Gold für 200 deutsche Juweliere. Die DELCORE AG aus Zug schürft in Chile grün.
„Unser Ziel ist es, den weltweiten Kleinbergbau auf fair und ökologisch umzustellen“, sagt der 38jährige Leipziger Goldhändler Florian Harkort. Der CEO und Alleininhaber der Fairever GmbH aus dem ArcusPark ist der erste deutsche Händler für Gold aus fairem Bergbau und Handel.
Zu seinen Kunden zählt der Hamburger Juwelier Jan Spille. Beide fuhren letztes Jahr persönlich zu verschiedenen Minen in Kolumbien. Den überwiegenden Eindruck schildert Spille so: „Das komplette Elend, das man sich so vorstellen kann, findet im konventionellen Kleinbergbau statt. Und das ist der Grund, warum wir es anders machen sollen.“
Anders, wie etwa die kolumbianischen Frauen der Frauen-Kooperative in der Nähe von Suarez. Sie waschen das Gold im Fluss Rio Magdalena nur mit Hilfe von Pflanzensäften. So wird im Fluss seit Tausenden von Jahren Gold gewaschen.
Und die DELCORE AG aus Zug betreibt selbst Goldwaschanlagen in Lateinamerika und Afrika. Aber nur auf Alluvialböden (Schwemmland) im Tagebau. Das heißt: Die Suche nach den Goldflakes erfolgt umweltschonend ohne Sprengungen und ohne Einsatz von giftigem Zyanid, wie das Berlin Journal berichtete. Außerdem senken die Schweizer mit eigenen Rückhaltebecken den Wasserverbrauch.
Der Leipziger Goldhändler Harkort versprach den kolumbianischen Goldwäscherinnen bei seinem Besuch letzten Sommer: „Unsere Kunden sind bereit, für ein Schmuckstück einen guten Preis zu zahlen, wenn sie wissen, dass das Gold verantwortungsvoll gewonnen wurde.“ Ein Schmuckstück aus fair gehandeltem grünen Gold ist 20 Prozent teurer.
Was Harkort und Spille auf ihrer Reise erlebten und wie grünes Gold zertifiziert wird, lesen Sie im Schweizer Wirtschaftsmagazin Business-Leaders.net. (FM)