„Wenn ich reise und wenn ich schreibe, habe ich gleichermaßen das Gefühl, mich und die Welt kennenzulernen. Mich für die Welt zu öffnen und sie so besser verstehen zu können“, meint Markus am Tag der Veröffentlichung seiner Buchreihe. Ein halbes Jahr war er hier, um seinen fünften Roman zu schreiben. Der nächste findet in New York statt. „Es ist ein egoistischer Akt, der zu einer Sucht geworden ist. Ich bin süchtig nach Wachstum und den finde ich dort, wo ich noch nicht war. Gewiss, es gibt andere Wege – den Weg nach innen -, aber das eine schließt das andere nicht aus.“
Es gibt viele unterschiedliche Lebensentwürfe und keiner ist grundsätzlich besser als der andere. Menschen sind gleich viel wert, egal wo und unter welchen Bedingungen sie leben. Aber gleich sind sie deshalb nicht. Es gibt Unterschiede und diese Unterschiede gilt es zu feiern. Muss man sie dafür verstehen? Nicht unbedingt. Aber Angst muss man auch keine vor ihnen haben. Markus Szaszkas Großstadtballaden sollten nicht als akkurate Beschreibungen von Kulturen verstanden werden, vielmehr als subjektive Wahrnehmung örtlicher Arten, dem Leben zu begegnen. Und den Problemen, die sich ebenfalls von Land zu Land unterscheiden. „Jede Stadt hat ihre charmanten Eigenheiten und diese liebenswerte Kultur versuche ich einzufangen.“
Die Themenvielfalt der Großstadtballaden ist groß. Sie entführen uns Leser zum Beispiel nach Berlin, wo ein junger Mann erwachsen wird und mit dem Aufkommen der Neuen Rechten hadert. Oder nach Krakau, wo ein Freundeskreis erwachsen wird und daran zerbricht. Oder nach Sankt Petersburg, wo ein anarchistischer Untergrund versucht, die Weltordnung zu stürzen. Oder nach Tiflis, wo ein Mann seine Frau zum letzten Mal berührt. Oder – wie aktuell – nach Wien, wo sich ein junges Mädchen im Krankenhaus verläuft und auf den Tod in Menschengestalt trifft, um Abenteuer zu erleben.