Herausforderungen bei der Trinkwasserhygiene in Krankenhäusern
In Krankenhäusern wird Leitungswasser zum Trinken, in der Pflege, als Lösung zur Reinigung und Desinfektion oder als Badewasser in Therapie- und Gebärbädern benutzt. Trinkwasser enthält von Natur aus eine große Zahl an Mikroorganismen. Problematisch wird es jedoch erst, wenn sich diese in den Installationen stark vermehren und es zu hohen Konzentrationen kommt. Grundsätzlich gilt es, eine übermäßige Vermehrung von Bakterien zu stoppen. Dabei sind drei Faktoren für deren Wachstum entscheidend: Nährstoffe, Temperatur und Zeit. Beeinträchtigungen der mikrobiologischen Qualität des Wassers entstehen in der Regel nachträglich in der Trinkwasserverteilung im Krankenhaus. Neben Trinkwassererwärmungsanlagen birgt auch das Hausinstallationssystem Risiken, etwa in Bezug auf die Länge, den Verzweigungsgrad, etwaige Stagnationsbereiche in Form von Totleitungen, den unzureichenden hydraulischen Abgleich sowie Wassertemperaturen zwischen 20 und 50 Grad Celsius. Dies trifft besonders bei weitläufigen Immobilien mit Warmwasser-Verteilsystemen oder großen Liegenschaften mit unregelmäßigem Wasserverbrauch zu.
Energie und Kosten sparen dank Softwareunterstützung für die Sanitär Automation
Mit dem Hycleen Automation System wurde das Konzept zur Sicherung der Trinkwassergüte von GF um eine wichtige digitale Komponente erweitert. Das neuentwickelte Gerät mit moderner Software ist kompatibel mit den gängigen Gebäudeleittechnik-Systemen und lässt sich nahtlos in das bestehende Techniknetz integrieren. Das System dient der Umsetzung aller Hygienemaßnahmen, die GF im 4-Schritte-Konzept für eine optimale Trinkwasserhygiene zusammengefasst hat: Prävention von Verkeimungen durch die Vermeidung von Toträumen und Stagnation mit Bauteilen aus hygienischen, vorteilhaften Werkstoffen, Monitoring von Systemtemperaturen und Wasserqualität, Interventionsmaßnahmen sowie eine Betrachtung beziehungsweise Risikobewertung aller relevanten Einflussparameter. Dank der kontinuierlichen und sicheren Überprüfung der Trinkwassertemperaturen, die das Zirkulations-Regelsystem sicherstellt, müssen beispielsweise hydraulische Abweichungen nicht mehr mit höheren Temperaturen in Warmwasserspeichern ausgeglichen werden. Das spart Kosten, die diese Investition im Trinkwasserhygienebereich wieder amortisieren. Details dazu arbeitet der Außendienst gemeinsam mit dem Entscheider und Betreiber aus.
Nachweisunterstützung für Betreiber
Die Temperaturüberwachung ist für Krankenhausbetreiber das wichtigste Instrument, um den Zustand der Trinkwasserinstallation zu beurteilen sowie Risiken zuverlässig und schnell zu erkennen. Die Reinigungs- und Wartungsintervalle müssen verlässlich eingehalten werden. Durch die mitlaufende Datenprotokollierung des Hycleen Automation Systems können die Verantwortlichen mit den aufgezeichneten Messwerten und Spülungsprozessen nachweisen, dass sie alle erforderlichen Maßnahmen für eine hygienische Kalt- und Warmwasserversorgung im Gebäude getroffen haben.
Konstante Temperatur durch hydraulischen Abgleich
Über den Hycleen Automation Master lässt sich die Sanitärtechnik mit einem zentralen Touchscreen samt intuitiver Benutzeroberfläche direkt am Einbauort bedienen. Neben den bereits vorinstallierten Anwendungen können Nutzer über das zentrale Steuerungspanel mit Touchscreen ohne Programmieraufwand weitere Programme abhängig von der Zeit, der Temperatur, den Sensorwerten sowie externen Daten hinzufügen. Mit dem Gerät entfällt eine manuelle Einstellung an Ventilen oder Sensoren. Der Master steuert über integrierte Controller bis zu 50 Ventile und Sensoren im Trinkwassersystem. Dies hilft besonders bei der permanenten Temperaturüberwachung. Je nach eingestelltem Sollwert öffnen oder schließen sich die Zirkulationsregler mit Temperatursensoren selbstständig und regeln automatisch den Durchfluss in Abhängigkeit zur Wassertemperatur. Durch den permanenten Abgleich in allen Strängen überwacht das Hycleen Automation System die Wassertemperatur, die so konstant über 55 Grad Celsius gehalten wird und damit die Keimbildung minimiert.
Automatische Spülungen und Wartungen sichern Trinkwasserqualität
Wird das komplette Volumen in der Trinkwasserverteilung (Kalt- und Warmwasser) innerhalb von drei Tagen getauscht, werden die Krankheitserreger aus der Trinkwasserinstallation gespült und die Konzentration der Bakterien sinkt auf ein gesundheitlich unbedenkliches Niveau. Um Ablagerungen im Ventil zu vermeiden, verfügt das System über eine automatische Wartungsfunktion. Damit kann einmal pro Woche ein automatischer Wartungs- bzw. Reinigungsprozess gestartet werden, der alle Ventile gründlich durchspült.