Bei Insulinmangel droht eine gefährliche Übersäuerung. Mit diesem Notfallplan des Apothekenmagazins „Diabetes Ratgeber“ lässt sich eine Ketoazidose abwenden.
Warnzeichen erkennen. Typische Symptome sind Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Betroffene haben starken Durst, müssen häufig wasserlassen, haben trockene Haut und einen trockenen Mund. Weitere Symptome sind eine vertiefte Atmung, zudem riecht der Atem wie überreifes Obst. Dazu kommt eine starke Müdigkeit und Teilnahmslosigkeit. Der Blutzucker bleibt trotz Korrektur-Insulingabe über 250 mg/dl (13,9 mmol/l).
Ketone messen. Eine Ketoazidose kann schnell lebensgefährlich werden. Daher beim geringsten Verdacht einen Ketontest machen! Dafür immer geeignete Urin-Teststreifen parat haben. Manche Zuckermessgeräte ermöglichen mit speziellen Streifen einen Ketontest im Blut. Letzterer ist genauer als die Messung im Urin. Keton-Teststreifen sind auf Verordnung in der Apotheke erhältlich. Wichtig: Unter Einnahme von SGLT-2-Hemmern lassen sich Ketone nur im Blut zuverlässig nachweisen.
Folgendermaßen steuern Betroffene gegen:
1. Die Dosis kurz wirkendes Insulin spritzen, die mit der Ärztin oder dem Arzt für diesen Fall vereinbart wurde. Gespritzt werden sollte in den Bauch, so gelangt Insulin am schnellsten ins Blut. Pen oder Spritze verwenden, das gilt auch für Pumpenträger.
2. Ausruhen, aber nicht schlafen. Anwesende um Beistand bitten. Etwa einen Liter pro Stunde trinken – Wasser, ungesüßten Tee, Brühe. Nichts essen!
3. Jede Stunde Blutzucker messen, alle ein bis zwei Stunden Ketone. Punkt 1 alle zwei Stunden wiederholen, bis Blutzucker unter 200 mg/dl (11,1 mmol/l) liegt und Ketone im Urin bei + oder 0, im Blut unter 1,5 mmol/l. Bei Zuckerabfall um 50 mg/dl (2,8 mmol/l) nur einfach Korrekturdosis spritzen.
4. Sinkt der Zuckerwert rasch unter 200 mg/dl (11,1 mmol/l) und Ketone im Urin + oder 0, im Blut unter 1,5 mmol/l: 1 bis 2 langsame KE/BE essen, um Unterzucker abzufangen. Weiter Zucker und Ketone messen, bis sich der Stoffwechsel normalisiert hat.
Den Notruf 112 sollte man wählen, wenn man alleine ist, wenn der Blutzucker weiter steigt oder nach der zweiten Insulingabe nicht sinkt. Ebenso sollte bei starken Bauchschmerzen, vertiefter Atmung, starker Müdigkeit, Bewusstlosigkeit, bei anhaltender Übelkeit und Erbrechen die 112 gewählt werden.
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