Im Disziplinarverfahren gegen den früheren
„TV-Pfarrer“ Jürgen Fliege will die Evangelische Kirche im Rheinland
den Journalisten und Autor Benjamin von Stuckrad-Barre („Zettl“) als
Zeugen befragen. Dies berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“
(Don-nerstag-Ausgabe). Fliege selbst schlägt eine informelle
Beilegung des Konflikts vor und fordert Präses Nikolaus Schneider zu
einem öffentlichen Dialog auf. Von Stuckrad-Barres Management
bestätigte auf Anfrage der Zeitung eine Einladung durch das
Landeskirchenamt in Düsseldorf. Es sei aber unwahrscheinlich, dass
von Stuckrad-Barre ihr folgen werde. „Was er zu sagen hat, hat er
geschrieben.“ In einem Fliege-Porträt hatte von Stuckrad-Barre aus
einem Gespräch Flieges mit einem Braut-paar den Satz zitiert, Gott
und Kirche seien „erst mal scheißegal“. Dies soll im Spät-sommer 2011
ein Auslöser für das Verfahren gegen den 64 Jahre alten Theologen
ge-wesen sein, der Pfarrer der rheinischen Kirche ist. Fliege spricht
von „zweifelhaften Auszügen“ aus einem Seelsorge-Gespräch und von
Verleumdung. Seiner Kirche wirft er vor, sie setze „skrupellos“ auf
das „Wort eines bezahlten Spötters“. In die Kritik war Fliege zudem
geraten, weil er eine von ihm gesegnete Kräuteressenz vermarktet und
damit den Eindruck erweckt habe, Segen sei käuflich. Fliege beharrt
da-rauf, dass nur der Segen Gottes kostenlos sei, die Weitergabe
durch die Kirche aber nicht. „Ohne steuerpflichtiges Mitglied in der
Kirche zu sein, gibt es keinen kirchlichen Segen bei Trauung und auch
keine Beerdigung.“
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