Im EU-Durchschnitt liegt die Einlagerungsquote von Stammzellen aus der Nabelschnur nur bei einem Prozent der Neugeborenen. Wesentlich aufgeschlossener gegenüber dieser Art der Vorsorge für ihr Kind sind z. B. Menschen in Südkorea (15 Prozent) sowie in Singapur, wo sich bereits jedes vierte Elternpaar für ein Stammzelldepot engagiert.
Die Sicherung der Stammzellen aus dem Nabelschnurblut sowie -gewebe kann bei späteren Erkrankungen nicht nur für das Kind selbst, sondern auch für Familienangehörige eine lebensrettende Investition sein. Jede Zelle hat an ihrer Oberfläche bestimmte Merkmale. Bei der Transplantation von eigenen Stammzellen zu therapeutischen Zwecken akzeptiert das Immunsystem die Zellen ohne Abstoßungsprobleme. Geschwister haben eine 25-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass eine vollständige Übereinstimmung der Merkmale und damit kein Abstoßungsrisiko vorliegt.
Schon heute spielt die Stammzelltherapie eine wichtige Rolle z. B. im Rahmen der Behandlung von bestimmten Krebserkrankungen, kindlichen Hirnschäden oder Störungen des blutbildenden Systems. Führende Wissenschaftler gehen zudem davon aus, dass die Stammzelltherapie bereits in absehbarer Zukunft auch bei Volkskrankheiten wie Herzinfarkt oder Schlaganfall, neurologisch degenerativen Erkrankungen wie Parkinson und Alzheimer oder Autoimmunerkrankungen wie Multiple Sklerose einen hohen Stellenwert einnehmen wird.