Mittelbayerische Zeitung: Leinwandhelden

Hollywood-Komiker Steve Martin fand es nicht
zum Lachen. Er verlor beim Weiterverkauf seines teuer bezahlten
falschen Campendonk eine stattliche Summe. Unbeteiligte hingegen
mögen schadenfroh grinsen: Geschieht ihnen Recht, den Stinkreichen,
die mit millionenschwerer Moderne ihr Image – aber vor allem ihre
Konten – bereichern wollen. Dieser „Skandal“ beweist erneut: Nicht
nur die Börse, auch der Kunstmarkt ist ein Tummelplatz für
Hasardeure. Es gibt viel zu gewinnen – aber man kann auch viel
verlieren. Hier wie dort sind langfristige Anlagen seriöser, aber
eben viel weniger attraktiv als der schnelle Deal, der Riesenrendite
verspricht. Kunst ist Kapital, und die Gier regiert. Doch rotzfreche
Fälscher und düpierte „Kenner“, das ist auch klassischer
Komödienstoff. So wie Konrad Kujau in „Schtonk!“ wird gewiss auch das
lebensfrohe Gaunerquartett zu Leinwandhelden werden. Der Titel der
Komödie ist noch unbekannt, Steve Martin wird nicht mitspielen.

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