Münzen für über 8 Millionen Euro versteigert

Die Zuschlagspreise lagen im Durchschnitt mehr als 45 Prozent über der Schätzung bei den verkauften Stücken. Ein stets stark gefüllter Auktionssaal sowie mehr als 2000 schriftliche Bieter sorgten wieder einmal für eine ereignisreiche Auktionswoche in Osnabrück.
Münzschatz von Herborn für mehr als das Doppelte der Schätzung aufgelöst
Der Münzschatz von Herborn, der 1984 bei Renovierungsarbeiten eines Fachwerkhauses in Herborn gefunden worden war und aus zehn Gold- und 1056 Silbermünzen bestand, wurde für über 115.000 Euro versteigert, zuvor war der Münzschatz auf 46.000 Euro geschätzt worden. Die Erben des Finders hatten den kompletten Fund an Künker zur Versteigerung gegeben. Mit diesem Schatz, der überwiegend aus dem Dreißigjährigen Krieg stammt und vermutlich 1622 versteckt wurde, eröffnete das Auktionshaus Künker am 23. Juni seine Sommer-Auktionen.

Markt für russische Münzen nach wie vor ungebrochen

Auch bei dieser Auktion herrschte wieder eine sehr hohe Nachfrage an russischen Münzen und Medaillen. Von den gut 1000 Losnummern, die der Katalog 157 von Künker umfasste, wurden bis auf 34 Nummern alle russischen Münzen versteigert. Insgesamt realisierte Künker damit einen Gesamtverkaufspreis von über 2,8 Millionen Euro. Damit lag das Ergebnis um 100 Prozent über der Schätzung (circa 1,4 Millionen Euro).

Teuerste Münze der Auktion für 135.000 Euro versteigert

Natürlich kam auch die teuerste Münze der Auktion wieder aus Russland: ein Probe-Rubel von 1801 (Los-Nr. 6422), geprägt unter Zar Alexander I. Die Taxe des Rubels lag bei 75.000 Euro, aber erst bei einem Zuschlag von 110.000 Euro stand der neue Besitzer dieser Münze fest. Dies entspricht einem Verkaufspreis von über 135.000 Euro.

Gold in besonderer Form: chinesischer schuhförmiger Goldbarren

Ein sehr seltener chinesischer schuhförmiger Goldbarren zu 10 Tael (Los-Nr. 3556) aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts kam am 24. Juni zur Versteigerung und wurde zu einem Verkaufspreis von über 19.500 Euro zugeschlagen. Der reine Goldwert des 367,69 Gramm schweren Barrens betrug am 29. Juni 2009 über 7000 Euro bei einem Fein-Grammpreis von 19,31 Euro. Dieser Barren, Schuh- oder Bootgeld genannt, stammt aus einem Schatzfund, den Taucher im Jahr 1985 aus dem Wrack des Schiffes „Geldermalsen“ vom Grund des Chinesischen Meeres bargen.

Auch die Versteigerung von Münzen schwedischer Besitzungen aus dem vierten Teil der Freiherren-Bonde-Sammlung (Auktionskatalog 156) erzielte bei einer Taxe von 195.000 Euro eine Steigerung um 109 Prozent auf einen Gesamtzuschlagspreis von über 400.000 Euro und sorgte somit für große Zufriedenheit.

Ausgewählte Einzelergebnisse aus den Auktionen 151 – 153 vom 12. bis zum 14. März 2009

Ein 10-Dukaten-Stück von Georg Wilhelm von 1630 (Kurfürstentum Brandenburg), geprägt in Königsberg (Los-Nr. 3759) erzielte einen Verkaufspreis von über Euro 62.750,- (Schätzung: 30.000,-).

Mehr als das Doppelte der Schätzung (Euro 25.000,-) erreichte ein Reichstaler 1664 von Karl XI. (Los-Nr. 5009) aus der Sammlung Bonde mit einem Verkaufspreis von über Euro 56.500,-.

Ein Aureus, 201, Rom von Antoninus III. Caracalla (Los-Nr. 3026) stieg bei einer Schätzung von Euro 15.000,- auf einen Verkaufspreis von Euro 27.000,-.

Ein Rubel 1723 von Peter I. dem Großen, Moskau, Roter Münzhof (Los-Nr. 6041) wurde zu einem Verkaufspreis von fast Euro 34.500,- zugeschlagen und erreichte damit annähernd das Siebenfache der Schätzung (Euro 5.000,-).

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