Mit ihrem ersten Buch „Schlaflos im Rausch des Lebens“ hat Katina Engel Leserinnen mitten ins Herz getroffen – mit schonungsloser Ehrlichkeit, intensiven Begegnungen und einer radikalen Lust auf Freiheit.
Doch das Leben kennt keine geraden Wege. Am 1. Dezember 2025 erscheint „Schlaflos zwischen Leidenschaft und Lügen“ – ein Buch, das tiefer geht, verletzlicher ist und zeigt, was passiert, wenn Liebe, Sehnsucht und Abhängigkeit aufeinanderprallen.
Ausgangspunkt ist der Abschied: Maik, die große Leidenschaft, beginnt seinen Entzug – und Katina bleibt zurück in Berlin, allein im großen Haus, zerrissen zwischen Hoffnung, Verzweiflung und unbändiger Sehnsucht. Ihre Tage sind ein Wechsel aus Tränen, Erinnerungen und der verzweifelten Suche nach Halt. Doch statt in der Einsamkeit zu versinken, trifft sie Entscheidungen, die ihr Leben erneut radikal verändern – bis hin zum Umzug an die Ostsee, um Maik nahe zu sein.
„Schlaflos zwischen Leidenschaft und Lügen“ ist ein schonungslos offener Bericht über Liebe am Abgrund, über den Schmerz des Loslassens und die verzweifelte Hoffnung auf Nähe. Es ist ein Buch, das zeigt: Leidenschaft kann Flügel verleihen – aber auch Ketten schmieden.
Dieses Buch ist nicht nur eine Fortsetzung – es ist eine Wendung.
Eine Geschichte, die tiefer geht und berührt, weil sie zeigt, was passiert, wenn Leidenschaft, Sehnsucht und Wahrheit unauflösbar miteinander verwoben sind.
Eine erste Leseprobe ist bereits verfügbar.
Anfragen und Vorbestellungen E-Mail: katina-engel@posteo.de
Leseprobe:
Was bisher geschah
Nach dem Tod meines Mannes fiel ich, Katina Engel – Anfang 50 – in eine tiefe Einsamkeit. Das große Haus in Berlin wurde still und kalt, und die Sehnsucht nach Nähe, nach Berührung, nach Leben wuchs mit jedem Tag. Also wagte ich den Schritt und schrieb eine ehrliche Kontaktanzeige auf einem Datingportal. So begann eine Reise, die mich aus der Starre riss – hinein in Begegnungen voller Leidenschaft, Abenteuer und neuer Freiheit.
Dann trat Maik in mein Leben, ein Mann aus dem Spreewald – besser gesagt ein völlig verrückter Typ, der das Leben in allen Facetten auskostet. 16 Jahre jünger als ich, voller Energie, ungestüm und gezeichnet von seiner Drogensucht. Mit ihm begann eine wilde Zeit, die mich weit über meine Grenzen hinausführte. Gemeinsam durchstreiften wir die Welt, mal taumelnd im Rausch, mal innig verbunden – in Prag, Budapest, auf Mallorca oder in Dubai. Diese Reisen waren wie ein Feuerwerk: berauschend, unberechenbar und immer am Rand des Abgrunds.
Und plötzlich war alles zu Ende!?
Am 15. April war es soweit. Ich fuhr ihn zum Treffpunkt hier in meiner Nähe mit seinem Freund Manu, mit dem er gemeinsam Richtung Lübeck startete. Nun würde Maik für sechs Monate in einer Entzugsklinik an der Ostsee sein. Der Abschied war kurz und traurig, keiner brachte ein Wort über die Lippen. Eine innige, warme Umarmung, nochmal den Atem des anderen am Hals spüren – und vorbei. Nun sitze ich wieder hier in Berlin, in dem einsamen Haus, das mir zugleich Heimat und Last ist. Und obwohl ich weiß, dass Abstand und Heilung notwendig sind, vermisse ich ihn mit jeder Faser meines Seins.
Fortsetzung von
„Schlaflos im Rausch des Lebens“
BERLIN April 2025
Ein kalter Schauer läuft mir über den Rücken. Ich vermisse seine Nähe, seinen starken Oberkörper, die muskelbebauten Beine, seine fiebernden Augen – und natürlich seine unverwechselbare Intimität. Vielleicht klingt das wie aus einem Kitschroman, aber genau so empfinde ich es. Die erste Nacht ohne ihn und unendlich viele Tränen liegen hinter mir. Der Blick in den Spiegel zeigt die Spuren: verquollene Augen starren mir entgegen. Wieder macht sich Leere breit.
Hilflos schreibe ich Chris an, meine beste „Freundin“ männlicher Art. Ihn habe ich ebenfalls über meine erotische Anzeige kennengelernt und wir haben unsere Energien – trotz eines sehr großen Altersunterschieds von 20 Jahren – in allen Varianten ausgetauscht. Er betreibt eine Kneipe in Neukölln und arbeitet meist abends, ich tagsüber – ein Treff ist meist ein langes Unterfangen. Trotzdem haben wir uns gesucht und gefunden und eine wunderbare Freundschaft aufgebaut, intensiv und ehrlich – zumindest von meiner Seite her. Jeder ist für den anderen da, bedingungslos. Wir tauschen oft Gedanken, Gefühle und Ärger aus.
So schreiben wir ein wenig hin und her, kichern und scherzen. Aus Zeitmangel ist es bei der Kommunikation geblieben, die wir fast täglich nutzen. So auch heute Morgen. Ich erzähle ihm von meinen Gefühlen, weine immer wieder und sage ihm, wie schrecklich ich meinen Casanova vermisse. Irgendwie fühlt es sich fast nach Liebe an, obwohl ich das nicht wollte und eigentlich nicht dazu bereit bin. Aber das Leben geht seine eigenen Wege, die manchmal nicht nachvollziehbar sind. Chris findet liebe Worte und macht mir Mut. Es tut gut und ich fühle mich zu ihm hingezogen. Er schlägt für den Abend einen Treff vor, allerdings fühle ich mich nicht in der Lage dazu – und wir verschieben es, so wie fast immer, auf einen anderen Tag.
Anrufen kann ich Maik nicht, denn in den ersten zwei Wochen in der Entzugsklinik ist das Handy tabu. Ich falle in ein bodenloses Loch. Die ersten Tage ohne Casanova beginnen, und ich versuche, damit zurechtzukommen. Oft fahre ich zu meiner Mutter, die nur zehn Minuten entfernt wohnt, auf andere Begegnungen habe ich keine Lust. Dort lenke ich mich für eine Weile ab, doch schon bald nervt es mich. Eigentlich will ich allein sein. Sobald ich mich allerdings in die Einsamkeit zurückziehe, fange ich an zu zittern. Ich will ihn fühlen, seinen Duft einatmen – diesen besonderen Geruch, der sich oft mit dem süßlichen Parfüm von unserer übersinnlichen Reise nach Dubai mischt.
Diese Spirale wird von Tag zu Tag stärker und steigert sich in eine unermessliche Traurigkeit. Mittlerweile sind vier Wochen vergangen. Wir können täglich telefonieren. Ich habe ihm versprochen, ihm jeden Tag eine Postkarte zu schreiben – und halte mich fast immer daran. Aus seinem abstrakten Gemälde, welches er speziell für mich in der Entgiftung mit viel Skurrilität gefertigt hat, habe ich fünfzig Postkarten drucken lassen, die ich neben den üblichen, gekauften Exemplaren zärtlich beschreibe oder beklebe. Erinnerungsstücke wie Flugtickets oder Hotelkarten, die ich beim Aufräumen finde, klebe ich darauf. Doch genau diese Dinge treiben mich in den Wahnsinn.
Meinen Verstand habe ich wohl längst verloren – jedenfalls glaubt das meine Mutter. Sie hat mich zum Arzt geschleppt, weil sie mich für suizidgefährdet hält. Und ich kann es nicht einmal abstreiten.
Dr. Weinhold, ein dünner, nervöser Zappelphilip im mittleren Alter, schiebt mir vier Seiten Fragen hin: ob ich rauche, trinke, Allergien habe. Mechanisch kreuze ich an, beantworte seine belanglosen Punkte. Dann noch ein paar Spezialfragen, und schon ist es vorbei. Kein wirkliches Gespräch, kein ehrlicher Blick in meine Seele. Am Ende drückt er mir ein Rezept für Antidepressiva in die Hand – als wäre damit alles erledigt. Eine simple Sache, schnell abgehakt. Doch für mich fühlt es sich an, als wäre meine Verzweiflung auf vier Bögen Papier reduziert worden.
Auf dem Rückweg halte ich die Tränen kaum zurück. Wir kaufen noch ein Stück Kuchen, und später sitzen meine Mutter, mein Stiefvater und ich auf ihrem Balkon. Sie reden, ich nicke, aber in mir breitet sich Leere aus. Der Kuchen schmeckt nach Pappe, der Nachmittag nach verlorener Zeit. Ich wollte Hilfe, echte Hilfe – und fühle mich jetzt nur noch hilfloser.
Plötzlich durchfährt mich ein Blitz – und ich weiß, was ich will und was dringend nach einer Lösung schreit. Ich ziehe an die Ostsee, ganz in seine Nähe. Natürlich soll er davon nichts wissen, aber es wird mir helfen, das Gefühl zu haben, ihm nah zu sein.
Sofort breche ich die Rückfahrt von meiner Mama zu mir nach Hause an und suche eilig den Laptop. Noch bevor ich es mir anders überlegen kann, buche ich erstmal für fünf Tage ein Zimmer im Nachbarort von Lübeck, direkt in der Nähe der Klinik, in der Maik sich aufhält. Ich gebe meinem Sohn Bescheid, dass er sich bei mir zu Hause um alles kümmert. Ihm sage ich, dass ich ein paar Tage zu meinem Freund Thomas in den Spreewald fahre. Damit ist das geklärt.
Da ich meine beiden Hunde mitnehme, ist sowieso alles ganz entspannt. Die Katzen bleiben zu Hause und kommen gut alleine zurecht. Meine beiden Papageien brauchen zwar Unterhaltung, aber für ein paar Tage tut es auch das Radio. Ich packe einen Berg gewaschener Klamotten – also, ich stopfe alles in eine Tüte – suche meine Medikamente zusammen und alles, was ich für Strand und Sturm brauche. Jetzt beweist sich meine Schlampigkeit wieder mal als nützlich. Im Flur steht immer noch die gepackte Reisetasche von unserem letzten Ausflug nach Malle vor zwei Monaten. Bis heute habe ich die noch nicht ausgeräumt, und so kann ich diese sofort nutzen, ohne weiter nach Kleidungsstücken zu suchen.
Die Nacht ist unruhig, ich freue mich und bin erleichtert über meine Entscheidung…
Genießt jede Sekunde, jede Minute. Das Leben ist so unberechenbar.
Eure Katina
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