ZDF-Chefredakteur Peter Frey sieht durch die
Manipulationen bei der Ranking-Show „Deutschlands Beste“ die
Glaubwürdigkeit des Senders nicht gefährdet. „Es gibt keinen
Glaubwürdigkeitsverlust“, erklärt Frey im Interview mit der in Berlin
erscheinenden Tageszeitung „neues deutschland“ (Dienstagausgabe).
Gerade in den Krisensituationen der letzten Monate habe das ZDF
bewiesen, dass es „eine erstklassige Adresse für unabhängigen
Journalismus in Deutschland ist“. Die Nähe zu den Mächtigen in Berlin
sei allerdings für Journalisten immer eine „Art von Verlockung und
Versuchung“, so der frühere Leiter des ZDF-Hauptstadtstudios weiter.
Der ständige Umgang mit Politikern könne „geradezu als Droge“ erlebt
werden. Andererseits müsse man als Journalist versuchen, in
Interviews gezielt mit zugespitzten Gegenstandpunkten Politiker aus
der Reserve zu locken. Diesbezüglich habe er den Spitzenpolitiker der
Linkspartei Oskar Lafontaine als „den empfindlichsten
Gesprächspartner“ in Erinnerung. Peter Frey hatte vor fünf Jahren in
einem Interview mit dem damaligen Linksfraktionschef im Bundestag
u.a. kritisiert, dass dieser in seiner politischen Laufbahn schon
mehrfach von politischen Ämtern zurückgetreten sei. Lafontaine hatte
Frey daraufhin „Polemik“ und „Diffamierung“ vorgeworfen.
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