Das Alter eines Menschen sollte grundsätzlich nicht der wichtigste Faktor bei der Entscheidung für oder gegen eine Photovoltaikanlage sein. Stattdessen zählen Standort, Dachbeschaffenheit, Investitionskosten und zu erwartenden Erträge. Für Menschen im Alter von 50+ gibt es jedoch spezifische Überlegungen, die in diesem Ratgeber erläutert werden.
Amortisationszeit
Einer der Hauptfaktoren für Menschen 50+ ist die Amortisationszeit der Photovoltaikanlage, d. h. wie lange es dauert, bis die Investitionskosten durch die eingesparten Stromkosten wieder hereingeholt sind.
Ein Beispiel zeigt, wie lange die Amortisation dauern könnte. Wer eine Photovoltaikanlage kaufen möchte, muss mit Kosten von circa 10.000 Euro rechnen. Jedes Jahr spart man durch den produzierten Strom circa 1.000 Euro. In diesem Fall würde die Amortisationszeit 10 Jahre betragen.
Wenn also jemand im Alter von 50 Jahren eine Photovoltaikanlage installiert und eine Amortisationszeit von 10 Jahren hat, würde sich die Investition im Alter von 60 auszahlen. Bei einer durchschnittlichen Lebensdauer der Anlage von 20 bis 25 Jahren könnte die Person noch 10–15 Jahre von ihren profitieren.
Nachhaltigkeit und Umweltschutz
Unabhängig vom Alter kann der Wunsch bestehen, einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Eine Photovoltaikanlage reduziert den CO₂-Fußabdruck und unterstützt den Übergang zu erneuerbaren Energien.
Nehmen wir an, ein durchschnittlicher Haushalt verbraucht pro Jahr 4.000 kWh Strom. Wenn dieser Strom aus Kohlekraftwerken stammt, führt dies zu Emissionen von etwa 4 Tonnen CO₂ pro Jahr (abhängig von der spezifischen Kohlesorte und der Effizienz des Kraftwerks). Wenn derselbe Haushalt stattdessen eine Photovoltaikanlage nutzt, werden diese Emissionen vermieden. Über einen Zeitraum von 20 Jahren – eine typische Lebensdauer einer Photovoltaikanlage – summiert sich dies auf eine Einsparung von 80 Tonnen CO₂.
Einspeisevergütung
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Vergütung, die man für den ins Netz eingespeisten Strom erhält. Deutschland war eines der ersten Länder, das dieses Konzept für erneuerbare Energien eingeführt hat.
Nehmen wir an, im Jahr 2015 wurde eine Photovoltaikanlage mit einer Kapazität von 10 kWp in Deutschland installiert. Die Vergütung könnte zu diesem Zeitpunkt beispielsweise 12 Cent pro kWh betragen haben. Wenn die Anlage jährlich 9.000 kWh produziert und davon 6.000 kWh ins Netz eingespeist werden, würde die Kalkulation wie folgt lauten:
6.000 kWh * 0,12 Euro/kWh = 720 Euro
Dies würde bedeuten, dass der Anlagenbetreiber jedes Jahr zusätzlich zu den eingesparten Stromkosten 720 Euro durch die Einspeisung ins Netz verdient.
Eine Finanzierung einer Photovoltaikanlage macht auch mit 50+ noch Sinn
Herr Müller, 52 Jahre alt, möchte eine Photovoltaikanlage für 15.000 Euro installieren. 2.000 Euro kann er von seinem Ersparten zahlen. Nach einer Finanzberatung entscheidet er sich für die folgenden Optionen: Seine Bank bietet einen speziellen Kredit für erneuerbare Energien mit einem Zinssatz von 1,5 Prozent p. a. an. Für einen Kredit über 10.000 Euro über 10 Jahre hätte Herr Müller monatliche Raten von etwa 87 Euro. Nach Recherchen erfährt er außerdem von einem staatlichen Förderprogramm, welches ihm 20 Prozent der Installationskosten erstattet. So erhält er 3.000 Euro. Durch die Einsparungen bei den Stromkosten und die Einspeisevergütung kann er die monatlichen Raten leicht decken und profitiert nach der Amortisation von allen Vorteilen seiner Anlage.