Je früher ein Tumor an der Prostata erkannt wird, umso mehr Behandlungsoptionen gibt es
Die Leitlinie skizziert, mit Früherkennung sei eine Diagnose und Behandlung von Krebs an der Prostata vor der Bildung von Metastasen, also bösartigen Tochtergeschwulsten in anderen Organen, möglich, und der Patient könne geheilt werden. Zugleich weisen die Autoren darauf hin, dass nicht jeder früh erkannte Tumor behandelt werden muss. Bei Tumoren mit niedriger Aggressivität steht die aktive Überwachung als Option zur Verfügung. Je größer der Tumor ist und je weiter er gestreut hat, umso aggressiver sind auch die Behandlungsmethoden und die damit möglicherweise verbundenen Nebenwirkungen wie Harninkontinenz und Impotenz.
TULSA Verfahren: Minimalinvasive Ablation der Prostata
Bestimmte Tumoren können mit dem TULSA-Verfahren behandelt werden – eine noch relativ neue Behandlungsoption bei Prostatakrebs. Bisher durchgeführte Studien attestierten ihm ein schonendes Nebenwirkungsprofil bei Reduktion des PSA-Wertes, der bei Prostatakrebspatienten erhöht ist. Bei diesem Verfahren wird das Krebsgewebe in der Prostata über Ultraschall erhitzt und verkocht. Gleichzeitig können die empfindlichen Nervenstränge, die für die Funktion von Potenz und Kontinenz verantwortlich sind, geschont werden. Das heißt, mit dem TULSA Verfahren lassen sich die Nebenwirkungen der operativen Behandlung von Prostatakrebs in den meisten Fällen wesentlich reduzieren. Voraussetzung für die Behandlung mit dem TULSA Verfahren ist ein lokal auf die Prostata begrenzter Tumor sowie ein niedriger Risikograd (Gleason Score 6 und 7).
(1.) Früherkennung von Prostatakrebs – Informationen für Männer. Hrsg.: „Leitlinienprogramm Onkologie“ der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V., der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. und der Stiftung Deutsche Krebshilfe. 2. Auflage 2015, Seite 9.