Sickfluencer: öffentlich krank / Betroffene machen Mut auf Social Media

Anmoderation: Bei Tiktok, Instagram und anderen sozialen Medien berichten Influencer über alles Mögliche. Unter anderem gibt es so genannte Sickfluencer, das sind chronisch kranke Menschen, die ihre Erkrankung zum Thema machen. Petra Terdenge weiß mehr:

Sprecherin: Die sozialen Medien bieten Sickfluencern die Möglichkeit, ihren Followern zu schildern, was sie in Arztpraxen oder mit Krankenkassen erleben, dabei können sie zum Beispiel Versorgungslücken anprangern. Doch das ist meist nicht das einzige Motiv, sich über Social Media zu äußern, sagt Stephanie Morcinek von der Apotheken Umschau:

O-Ton Stephanie Morcinek 20 sec.

„Die Menschen gehen an die Öffentlichkeit, weil es auf der einen Seite den Umgang mit der eigenen Situation erleichtern kann, aber auf der anderen Seite auch, um anderen Mut zu machen und so nach dem Motto geteiltes Leid ist halbes Leid auch ein Gemeinschaftsgefühl aufzubauen. Im besten Fall baut sich dadurch eine Community auf und man kann sich da gegenseitig auch beim Umgang mit der Krankheit unterstützen.“

Sprecherin: Sickfluencer sind in der Regel nicht medizinisch ausgebildet und können daher keine ärztliche oder psychologische Beratung ersetzen.

O-Ton Stephanie Morcinek 20 sec.

„Die Postings von Sickfluencern sind meistens so aufgebaut, dass man den Eindruck hat, man kommuniziert da mit einem Freund oder einer Freundin, man glaubt den Menschen ganz schnell, was sie da sagen. Aber dahinter stecken oft Laien und die haben keine medizinische Ausbildung, sondern die berichten einfach über persönliche Erfahrungen…“

Sprecherin: …und deswegen ist es wichtig, sich im Zweifel ärztlichen Rat für gesundheitliche Probleme zu holen. Dies legt auch eine Studie der Universität Sydney nahe. Die Studie analysiert Postings auf Social Media zu Gesundheitstests, etwa zu sogenannten Mikrobiom-Selbsttests:

O-Ton Stephanie Morcinek 22 sec.

„Die Mehrheit der Beiträge hatten keine wissenschaftlichen Belege für diese Behauptungen, die da aufgestellt wurden und haben auch nicht auf mögliche Risiken hingewiesen. Und Followerinnen und Follower machen diese Tests, geben unnötige Gelder aus, zum Beispiel für Nahrungsergänzungsmittel, die sie vielleicht gar nicht brauchen, weil sie sich natürlich keinen ärztlichen Rat mehr einholen, sondern den Leuten blind vertrauen.“

Abmoderation: Seriöse Informationen bieten oft sogenannte Medfluencer, schreibt die Apotheken Umschau. Auch das sind chronisch kranke Menschen, die über die sozialen Medien ihre Erfahrungen mit der eigenen Krankheit teilen. Sie haben aber eine ärztliche oder therapeutische Ausbildung, daher ist die Grundlage für ihre Postings meist wissenschaftlich fundiert.

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