Umfrage: Günstiger wohnen auf dem Land? (1)

Naturerlebnis statt Shoppingparadies, niedrige Grundstückspreise statt steigendem Mietspiegel: Auf dem Land lebt es sich günstiger, sagen 56 Prozent der vom Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest Befragten, die in ländlichen Regionen wohnen. Jeder fünfte Landbewohner (22 Prozent) ist sogar „voll und ganz“ der Ansicht, er profitiere in seinem Wohnumfeld von den geringeren Lebenshaltungskosten. Auch viele Städter sind davon überzeugt, dass Wohnen auf dem Land weniger kostet. 45 Prozent vermuten, sie müssten für ihr Stadtleben mehr ausgeben.

Höhere Mobilitätskosten auf dem Land
Offenbar keine Rolle bei der Einschätzung der eigenen Lebenshaltungskosten spielt, dass auf dem Land oft höhere Fahrtkosten zur Arbeit und zum Einkaufen oder sogar Anschaffungskosten für einen Zweitwagen anfallen. Laut einer von der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt beauftragten Studie (2013) ist Wohnen am Stadtrand und in ländlichen Regionen meist teurer als ein Leben in der Stadt – wenn neben Miet- und Immobilienpreisen auch die Kosten für Auto, Benzin, Bus- oder Bahnkarten berücksichtigt werden.

Dr. Ulrich Neubauer, Referatsleiter „Entwicklung ländlicher Räume“ im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und Fachbeiratsmitglied des Wettbewerbs „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“: „Wir brauchen innovative Mobilitätskonzepte für ländliche Räume, gerade in dünn besiedelten Regionen. Ansätze wie zum Beispiel E-Carsharing oder Bürgerbusse sorgen dafür, dass Menschen auf dem Land auch in Zukunft flexibel und bezahlbar unterwegs sein können. So sichern wir die Lebensqualität in ländlichen Regionen.“

(1) Deutschsprachige Wohnbevölkerung über 14 Jahre, Erhebungszeitraum Februar 2014

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