Seitdem die Rechtschreibreform hin und her
reformiert wurde, ist ein Nachschlagewerk wie der Duden nötiger denn
je. Dabei sollte sie doch bewirken, dass die Schreibung nach klaren,
eindeutigen Regeln zu einer strikt logischen Angelegenheit wird. Das
klappt schon deshalb nicht, weil die Sprache lebt, ständig im Fluss
ist. Sie passt sich gesellschaftlichen Entwicklungen an, und so gibt
es nun auch im Duden Apps, Klaukinder, eine Schuldenbremse und
Zockerpapiere. Sicher, kein Mensch braucht all die 140 000
Wörter, die in der neuesten Auflage nachgesehen werden können. Aber
wir alle zusammen brauchen sie, schon um der Genauigkeit willen. Der
Begriff Wortschatz ist eine schöne Verbeugung davor. Und am Beispiel
des Shitstorms, der Beschimpfungs- und Protestlawinen im Internet
beschreibt, ist auch zu sehen, dass ein Anglizismus manchmal auch
Vorteile hat. Wir drucken ihn jedenfalls wesentlich lieber als seine
wörtliche Übersetzung ins Deutsche.
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