WAZ: Quotendruck für Sender muss weg – Kommentar von Frank Preuß

Vor dem Altar der Quote geht das
öffentlich-rechtliche Fernsehen schon lange in die Knie. Das ist so
traurig wie falsch. Beim WDR war offensichtlich eine Zeit lang sogar
das Honorar für eine Talkshow daran gekoppelt. Das ist skandalös.
Wenn Peter Frey, der Chefredakteur des ZDF, sich nun vorsichtig aus
der Deckung wagt und zumindest für die abendlichen Plauderrunden mehr
Mut zum Risiko einfordert, selbst wenn es ein paar Zuschauer kosten
sollte, ist das ein kleines, ermutigendes Signal. Es ist ein Appell,
der eine größere Bühne verdient. Es liegt an der Politik, den
Quotendruck endlich von den Sendern zu nehmen. Kein Mensch will ein
knochentrockenes Bildungsprogramm für eine Handvoll Spezialisten.
Aber wenn das Erste, das Zweite und die Dritten nichts mehr wagen,
wenn sie sich immer mehr wie die Privatsender aufführen – wozu müssen
wir sie dann mit unseren Gebühren durchfüttern?

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