Heino hat ja schon einmal mit Revolte gedroht, als
das ZDF die „Lustigen Musikanten“ vor drei Jahren in den Ruhestand
schickte. Einen Euro sollten die Gebührenzahler der GEZ doch einfach
vorenthalten, empfahl der große Blonde mit der schwarzen Brille. Nun
dreht das Zweite auch noch dem „Grand Prix der Volksmusik“ den Saft
ab. Es dürfte Beschwerden hageln. Der Sender will sich langsam von
seinem Rentner-Image befreien, wohlwissend allerdings, dass gerade
die 16- bis 60-Jährigen in der Regel am Samstagabend Besseres
vorhaben, als sich dem Fernseher zu unterwerfen. Gleichwohl haben es
auch die Daheimgebliebenen nicht verdient, parallel auf zwei
gebührenfinanzierten Sendern in einer Schunkel- und Jodelflut zu
ertrinken. Florian Silbereisen oder der dauerlächelnde Stehgeiger
André Rieu – das kann nicht die Entscheidung sein. Die
Öffentlich-Rechtlichen surfen allzu gern im Seichten. Dafür möchte
man der GEZ gleich zwei Euro vorenthalten. Die Fangemeinde von Hansi
Hinterseer und Co. muss sich ja auch ohne Grand Prix keine Sorgen
machen, dass es an Volksmusik im Fernsehen mangelte. Im Ersten ist
sie immer noch eine krisensichere Festung im Samstagabendprogramm.
Das geht in Ordnung. Das sollte aber auch reichen.
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