Thrombose in den Beinvenen sind eine potentiell tödliche Erkrankung.
Sind die Beinvenen durch Gerinnsel verschlossen ,droht akut die Lungenembolie, an der
in Deutschland jährlich ca. 25000 Menschen versterben .
Spätschäden entstehen durch persistierende Verschlüsse der Beinvenen .
Je mehr drin bleibt , desto höher die Gefahr ein Offenes Bein zu bekommen .
Stauungen , schwere Beine , Juckreiz ,Ekzeme sind die unmittelbare Folge .
Volkswirtschaftlich enorme Kosten drohen . Ein Ulcus cruris kostet ca. 150 000 Dollar in
einem Patientenleben , durch Krankschreibungen und vorzeitige Berentung.
Die Behandlung wird heute in Deutschland durch Leitlinien bestimmt.
Üblich sind einige Tage Heparin , damit der Thrombus nicht wächst ,danach Tabletten
zur Verhinderung weiterer Thrombosen. Nach 5-10 Tagen bekommt der Patient einen
Kompressionstrumpf. Fertig .Mehr zahlen die Krankenkassen nicht ! Also wird auch nicht
mehr gemacht .Der Thrombus wird quasi seinem „natürlichen Verlauf “ überlassen .Der
Thrombus interessiert praktisch nicht mehr .
Nun wollten wir in der Klinik mal wissen , was passiert mit dem Gerinnsel , wenn man
länger als die üblichen 5-10 Tage behandelt .
Jeder Patient mit einer Thrombose erhielt wie üblich Heparin , danach Marcumar . Eine
Tumorsuche fand ebenfalls statt .
Zusätzlich wurde 3 x täglich ein sehr fester , mehrschichtiger Kompressionsverband
angelegt und der Patient erhielt 3x täglich ein Druckwellen-Therapiegerät ,wir nennen es
die Bochumer Venenhose . Damit lief eine pneumatische Welle über das Bein . Der
Patient musste viel laufen. Und das ganze 30 Tage .
Ergebnis : keine einzige Thrombose ist gewachsen , je jünger die Thrombose war ,
desto mehr Gerinnsel war verschwunden !
Es gab keine einzige Lungenembolie und kein Todesfall. In mehreren Fällen ,
besonders bei frischen 3 Etagenthrombosen bis zum Oberschenkel konnte das gesamte
Gerinnsel beseitigt werden – und kein Patient wurde ins Bett gelegt.
Es sind hoffnungsvolle Ansätze , mehr Thrombosematerial zu beseitigen .
Dadurch sinkt die gefürchtete Gefahr des Postthrombotische Syndroms , bis hin zum
Offenen Bein .
Nachteil der Leitlinien ist die drohende Kochbuch-Mentalität : so machen“s alle…
keiner schaut hinter den Vorhang .
Die verlängerte intensivierte Kompressionstherapie ist nahezu Nebenwirkungsfrei und
verspricht , dem Patienten einen langen Leidensweg durch ständig erhöhten Beindruck
zu ersparen
Wir werden weiter forschen.