Welt-Rheuma-Tag: Frühe Unterstützung entlastet Betroffene und Angehörige

Am 12. Oktober wird weltweit der Welt-Rheuma-Tag begangen. Der Aktionstag soll auf die Situation von Millionen Menschen aufmerksam machen, die an rheumatischen Erkrankungen leiden. In Deutschland sind rund 17 Millionen Menschen von den oft schmerzhaften und chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparats betroffen – viele von ihnen benötigen im Verlauf ihres Lebens Unterstützung im Alltag. Der Verbund Pflegehilfe aus Mainz nutzt den Aktionstag, um auf die Bedeutung frühzeitiger Beratung und Entlastung hinzuweisen.

Rheuma betrifft Menschen jeden Alters

Rheuma ist keine reine Alterskrankheit. Auch junge Erwachsene oder sogar Kinder können betroffen sein. Die Erkrankungen verlaufen häufig schleichend, führen aber mit der Zeit zu Einschränkungen im Alltag. Viele Menschen zögern, sich Unterstützung zu suchen, obwohl sie längst Anspruch auf Entlastungsleistungen oder Hilfsmittel hätten.

„Rheuma ist kein Schicksal, das man still ertragen muss“, betont Geschäftsführer Johannes Haas. „Wer sich frühzeitig Unterstützung organisiert, kann den Alltag deutlich erleichtern und die eigene Lebensqualität verbessern. Genau dabei helfen wir mit unserer Beratung.“

Pflegeberatung schafft Orientierung und Entlastung

Der Verbund Pflegehilfe berät bundesweit pflegebedürftige Menschen und Angehörige telefonisch (06131/49 32 041) zu allen Fragen rund um die Pflege – von der Beantragung eines Pflegegrades über die Auswahl eines passenden Pflegedienstes bis hin zu Zuschüssen für Hilfsmittel oder wohnumfeldverbessernde Maßnahmen. Viele Menschen mit Rheuma wissen nicht, dass sie schon vor einer anerkannten Pflegebedürftigkeit Anspruch auf Entlastungsleistungen oder Hilfsmittel haben. Hier setzt die Beratung an, um Betroffene rechtzeitig aufzufangen und individuell zu unterstützen.

„Gerade bei chronischen Erkrankungen wie Rheuma sind die Übergänge zwischen medizinischer Behandlung und pflegerischer Unterstützung fließend“, erklärt Haas. Die Beraterinnen und Berater des Verbund Pflegehilfe helfen dabei, die passende Unterstützung zu finden, bürokratische Hürden zu überwinden und das komplexe Pflegesystem zu verstehen.

Hilfsmittel bei Rheuma: Alltag erleichtern, Selbstständigkeit bewahren

Mögliche Hilfsmittel bei Rheuma unterstützen Betroffene dabei, Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu erhalten und den Alltag zu erleichtern. Dazu gehören orthopädische Hilfen wie Handgelenk- und Kniebandagen, Schienen oder spezielle Greifhilfen, die Gelenke entlasten und stabilisieren. Alltagshilfen wie ergonomische Bestecke, Flaschenöffner oder rutschfeste Unterlagen erleichtern das Essen und Arbeiten im Haushalt.

Für die Mobilität können Gehhilfen, Rollatoren oder angepasste Schuhe mit Stoßdämpfung zum Einsatz kommen. Auch Wärme- und Kälteanwendungen, etwa durch Heizkissen oder Kühlpacks, werden häufig genutzt, um Beschwerden zu lindern. In manchen Fällen helfen spezielle Möbel, höhenverstellbare Betten oder Haltegriffe im Bad, die Selbstständigkeit länger zu bewahren.

Tipp: Ein barrierefreier Badumbau – etwa der Umbau von einer Badewanne zu einer komfortablen Dusche – kann zusätzlich die Sicherheit erhöhen und den Alltag bei eingeschränkter Beweglichkeit deutlich erleichtern.

„Viele Menschen wissen schlicht nicht, welche Unterstützung ihnen zusteht und verzichten dadurch auf dringend benötigte Entlastung“, sagt Haas. „Wir möchten Mut machen, sich frühzeitig zu informieren. Niemand muss den Weg mit Rheuma allein gehen.“

Weitere Informationen rund um das Thema Rheuma sowie eine kostenfreie Infobroschüre mit Ernährungsempfehlungen und Lebensmitteltipps für Rheuma-Betroffene finden Interessierte unter: https://www.pflegehilfe.org/krankheiten/rheuma

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