Weltherztag 2025: Frühe Risikobestimmung rettet Leben – Prävention im Fokus

Zum Weltherztag am 29. September weist der RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt auf die anhaltende Bedeutung der Herz-Kreislauf-Prävention hin. Trotz medizinischer Fortschritte bleiben kardiovaskuläre Erkrankungen weltweit eine der häufigsten Todesursachen. Besonders besorgniserregend ist, dass viele symptomfreie Menschen ein hohes Risiko tragen. Daher wird eine präventive Risikoprüfung für alle, auch für gesunde Personen, empfohlen.

Seit Jahrzehnten stellen Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Hauptursache für Todesfälle in der westlichen Welt dar. Patienten mit eindeutigen Beschwerden wie Brustschmerzen bei Belastung, Luftnot, Ohnmachtsanfällen oder einer drastischen Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit werden in der Regel rechtzeitig zu einer weiterführenden Diagnostik überwiesen. Doch wie steht es um jene, die keine Symptome zeigen, aber dennoch ein hohes Risiko tragen? Hier setzt die präventive Risikoprüfung an.

„Die präventive Risikobestimmung sollte für Erwachsene zur Routine werden – auch für die, die sich gesund fühlen“, erklärt Prof. Dr. Sebastian Kerber, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Kardiologie I am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt. „Nur durch eine frühzeitige Risikoprüfung können unerkannte Gefahren wie Bluthochdruck oder erhöhte Cholesterinwerte rechtzeitig identifiziert und behandelt werden.“

Die Diagnostik von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erfolgt überwiegend mit nicht-invasiven Verfahren, also risikoarmen Eingriffen. Zu den etablierten Verfahren gehören das Ruhe-EKG, das Belastungs-EKG, die Ultraschalldiagnostik des Herzens und die Labordiagnostik. Diese Untersuchungen bieten eine sichere und zuverlässige Möglichkeit, das Herz und die Gefäße zu überprüfen, ohne dass Patienten größere Belastungen oder Risiken in Kauf nehmen müssen. Ergänzt wird diese Diagnostik durch moderne Schnittbildverfahren wie Computertomografie (CT) und Magnetresonanztomografie (MR), die eine noch genauere Erkennung von strukturellen Herzerkrankungen ermöglichen.

Primär- und Sekundärprävention: Zwei entscheidende Ansätze

Wichtig ist die Unterscheidung zwischen Primär- und Sekundärprävention. Sekundärprävention richtet sich an bereits erkrankte Personen, mit dem Ziel, das Fortschreiten der Krankheit zu verhindern. Dies umfasst beispielsweise die effektive Behandlung von Fettstoffwechselstörungen oder die optimale Einstellung des Bluthochdrucks. Primärprävention hingegen konzentriert sich auf Menschen, die noch keine Symptome zeigen, jedoch aufgrund von Risikofaktoren wie Bluthochdruck, erhöhten Cholesterinwerten oder familiärer Vorbelastung ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben.

Studie zur Risikoeinschätzung und präventiven Maßnahmen

Im Rahmen der PROCAM-Studie (Prospective Cardiovascular Münster Study) am Leibniz-Institut für Arterioskleroseforschung an der Universität Münster (Univ.-Prof. Dr. med. Gerd Assmann) wurde bis Juli 2007 das kardiovaskuläre Risiko von 50.000 Teilnehmern im Alter von 20 bis 75 Jahren detailliert untersucht. Neun entscheidende Risikofaktoren für Herzinfarkte und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen wurden identifiziert: Alter, Geschlecht, LDL-Cholesterin (das sogenannte „gefährliche“ Cholesterin) Rauchen, HDL-Cholesterin („gutes, schützendes“ Cholesterin), systolischer Blutdruck (oberer Blutdruckwert), familiäre Vorbelastung, Diabetes mellitus und Triglyzeridwerte (Blutfette).

Durch moderne Algorithmen können individuelle Risikovorhersagen für einen Herzinfarkt oder plötzlichen Herztod innerhalb der nächsten zehn Jahre getroffen werden (www.herzalter-bestimmen.de). Dies ermöglicht eine frühzeitige und gezielte Prävention, besonders bei Hochrisiko-Patienten.

Die Bildungsinitiative der Assmann-Stiftung für Prävention „Deutschland bestimmt das Herzalter“ (www.herzalter-bestimmen.de) hat bereits mehr als 800.000 Teilnehmer anonym erfasst. Ziel ist es, das Bewusstsein für kardiovaskuläre Erkrankungen zu schärfen und präventive Maßnahmen einer breiten Bevölkerung zugänglich zu machen (www.presseportal.de/pm/113856/5870241).

Früherkennung im Fokus: Kardiovaskuläre Vorsorge als Standard

Am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt wird die kardiovaskuläre Diagnostik durch moderne Technologie unterstützt. Der neue Photon-Counting-Computertomograph (Naeotom Alpha.Peak CT) ermöglicht eine außergewöhnlich präzise Darstellung der Herzkranzgefäße und deren Wandveränderungen, sogenannte Plaques. „Mit dieser Technologie können wir Diagnosen schneller und genauer stellen und die Zusammensetzung von Plaques detailliert analysieren. Dies ermöglicht eine individuelle Risikoeinschätzung und eröffnet präventive Behandlungsansätze“, betont PD Dr. med. Lukas Lehmkuhl, Chefarzt der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt.

Die frühzeitige Identifikation von Risikokonstellationen bei bisher beschwerdefreien Personen gehört am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt zum festen Bestandteil der ganzheitlichen kardiovaskulären Versorgung. „Ziel ist es, potenzielle Gefährdungen frühzeitig zu erkennen und so einem Anstieg kardiovaskulärer Ereignisse vorzubeugen, da präventive Maßnahmen entscheidend dazu beitragen, schwere kardiovaskuläre Ereignisse und Todesfälle zu reduzieren“, erklärt Prof. Dr. Sebastian Kerber. Er ergänzt: „Die Eigeninitiative zur frühzeitigen Risikobestimmung bei beschwerdefreien Personen sollte zum Standardansatz jedes einzelnen werden.“

Dank ausgezeichneter diagnostischer und therapeutischer Möglichkeiten können kardiovaskuläre Erkrankungen heute effektiv behandelt werden. Noch wichtiger ist jedoch die frühzeitige Vorsorge. Der Erhalt der Gesundheit durch Prävention verbessert nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen, sondern bringt auch einen wichtigen gesellschaftlichen Nutzen: Eine gesündere Bevölkerung ist aktiver im sozialen und beruflichen Leben und trägt so wesentlich zum Wohlstand der gesamten Region bei. Dieser ganzheitliche Ansatz bildet eine wichtige Grundlage für eine nachhaltige Gesundheitsvorsorge in der Region.

Der RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt, einer von fünf Standorten der RHÖN-KLINIKUM AG, steht für eine sektorenübergreifende medizinische Versorgung im ländlichen Raum. Auf einem Klinikgelände verzahnt der Campus ambulante und stationäre Angebote mit einer Vielzahl medizinischer Service- und Vorsorgeleistungen, die bisher räumlich getrennt waren: niedergelassene Fachärzte, Kliniken unterschiedlicher Fachdisziplinen wie Herzmedizin, orthopädischer Chirurgie oder auch Neurologie arbeiten Hand in Hand mit der Pflege und der Rehabilitation zusammen. Die digitale Vernetzung aller am Behandlungsprozess beteiligten Akteure – mit innovativen IT-Lösungen und Kommunikationssystemen – ist dabei unverzichtbar. www.campus-nes.de

Pressekontakt:

RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt | Unternehmenskommunikation
Katrin Schmitt | T. +49 9771 66-26100 | kommunikation@campus-nes.de

Original-Content von: RHÖN-KLINIKUM AG, übermittelt durch news aktuell

Schreibe einen Kommentar