Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu den Loveparade-Ermittlungen

Der zweite Tag danach brachte alles andere als
Ruhe oder gar Normalität. Und auch von Aufklärung kann nicht einmal
ansatzweise gesprochen werden. Es gilt aufzulisten: 19 Tote, ein
Mensch noch immer in Lebensgefahr, die Zahl der Verletzten inzwischen
auf mehr als 500 beziffert – die Loveparade 2010 als eine der größten
Katastrophen, die das Bundesland NRW erlebt hat. Trauer,
Betroffenheit, Fassungslosigkeit, auch Wut. Überall. Denn fast jeder
kennt jemanden, hat Freunde, Kinder, die zum Rave gefahren sind oder
hätten fahren können. Aufgelistet werden jetzt aber vor allem
Fragen. Denn die Vorwürfe, dass im Vorfeld des Ereignisses, das die
jungen Leute in Scharen ins ansonsten eher triste Duisburg lockte,
alle Sicherheitsbedenken kleingeredet wurden, werden lauter – wohl
nicht ohne Grund. Ein Zeichen für Aufklärungswillen immerhin, dass
nicht mehr die Polizei vor Ort ermittelt, sondern die Kölner Kollegen
übernommen haben. Schließlich gehörte auch das Duisburger Präsidium
zum Kreis derer, die in das Sicherheitskonzept eingeweiht waren. Wie
so viele andere. Die Aufklärer – sie stehen ganz am Anfang.

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 – 585261

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