Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Fall des an Krebs erkrankten Ashya

Es war eine Verzweiflungstat. Aus Sicht der
Eltern der vermutlich einzige Weg, ihrem Sohn eine Überlebenschance
zu geben. Nur so ist die Flucht des Paares mit dem krebskranken
Fünfjährigen aus England zu erklären, um ihm eine in England
verweigerte Protonen-Therapie zu ermöglichen. Doch es war auch – und
ist es vermutlich noch immer – der berühmt-berüchtigte Tanz auf der
Rasierklinge. Raus aus der Klinik, vorübergehend keine medizinische
Betreuung für das Kind – dazu gehört auch eine gehörige Portion Mut.
Dass der in diesem Fall nach dem Stand der Dinge anscheinend belohnt
wurde, ist eine glückliche Fügung. Es ist zu hoffen, dass die in
Spanien erfolgten Untersuchungen sich bewahrheiten, die Heilung des
kleinen Ashya Realität ist. Fest steht aber auch: Die
Protonen-Behandlung ist keinesfalls ein Allheilmittel gegen Krebs.
Auch wenn es Tumore gibt, bei denen sich diese kostspielige
Behandlung anbietet – ein Garant auf Heilung ist der Beschuss der
Krebszellen nicht. Zu große Hoffnungen sollte diese Therapieform bei
Krebskranken nicht wecken. Denn: Jeder Fall ist anders.

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
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