Nachdem das Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) mit
den deutschen Reiseveranstaltern TUI und FTI Touristik vereinbart
hat, weltweit keine Delfin- und Orca-Shows mehr anzubieten,
appellieren die Tierschützer jetzt auch an die Urlaubsreisenden und
andere Reiseveranstalter, die Leiden der Meeressäuger nicht zu
unterstützen.
In den vergangenen Jahren hatte das WDSF katastrophale Zustände in
den Delfinarien der Urlaubsländer Türkei, Spanien und den kanarischen
Inseln, in Ägypten, Dubai aber auch teilweise in den Zoos von
Duisburg und Nürnberg dokumentiert und den Reiseveranstaltern
vorgelegt. Recherchen über den Einsatz von verletzten Meeressäugern
in verschiedenen Delfin-Shows, zahlreiche Todesfälle, kleine Beton-
und Meeresgehege, der Einsatz von Psychopharmaka und ein permanenter
Austausch der Tiere führten zu dem Ergebnis, dass die beiden
Reisekonzerne sämtliche Angebote in ihren Katalogen, im Internet und
über die Reiseleiter vor Ort weltweit und dauerhaft gestoppt haben.
Die Tierschutz-Organisation rät aufgrund der dramatischen
Hintergründe der Delfinhaltung allen Feriengästen vom Besuch der
Delfinshows im In- und Ausland ab. Mit den Eintrittsgelder würden sie
meist unwissentlich die Tierquälerei unterstützen, weil damit auch
weitere Wildfänge und Nachzuchten finanziert würden, so das WDSF.
Die Oscar-prämierte Kino-Dokumentation „Die Bucht“ und der
US-Filmbeitrag „Blackfish“ schildern die Ausmaße der Leiden der
Meeressäuger in Gefangenschaft. In den Orca-Becken im Loro Park auf
Teneriffa und SeaWorld in den USA waren Todesfälle von Dompteuren
durch Orca-Angriffe zu beklagen.
Das WDSF bezeichnet es als Skandal, dass nicht alle
Reiseveranstalter sich dem weltweiten Boykott dieser „üblen
Tier-Shows“ angeschlossen hätten. Der Großkonzern DER Touristik aus
der Rewe-Group mit den Veranstaltermarken ITS, Jahn Reisen,
Tjaereborg, Meiers Weltreisen, Dertour sowie ADAC-Reisen begründete
jetzt seine ablehnende Haltung in einem Schreiben an das WDSF.
Konzernchef Norbert Fiebig: „Es besteht immer noch eine immense
Nachfrage seitens unserer Kunden nach Delfinarienbesuchen. Wir müssen
feststellen, dass einige Delfinarien eine äußerst positive
Kundenbewertung erhalten. Delfinarien oder auch generell
Tierdarbietungen, die professionell als auch verantwortungsvoll
umgesetzt sind, und dabei auch einen Informations- und
Schulungscharakter haben, sind unserer Meinung nach durchaus
geeignet, unseren Gästen die Bedeutung von Tierschutz plastisch nahe
zu bringen.“
DER Touristik stoppte lediglich seine Delfinarienangebote in der
Türkei und nach eigenen Angaben „auch in anderen touristischen
Destinationen“, ohne diese näher zu benennen.
WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller dazu: „Wenn ein Reisekonzern
sein Angebot von Tierdarbietungen auf Tierquälerei stützt, ist das
nur durch einseitiges Profitdenken zu erklären. Aufgrund der
Uneinsichtigkeit rufen wir zum Boykott der Veranstaltermarken von DER
Touristik in der REWE-Group auf.“
Reiseveranstalter wie Thomas Cook mit Neckermann und Öger-Tours,
Schauinslandreisen und Alltours hätten sich nach Angaben des WDSF
bisher nicht zum weltweiten Delfinarienstopp geäußert.
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