Jörg Immendorff: Malerei, Skulptur, Grafik 1984–2007

Figurenreiche Historiengemälde wie „Café Deutschland“ oder „Café de Flore“, die er mit Freunden und Weggefährten bevölkert – begrenzt er nun auf das Wesentliche.
Er paraphrasiert Themen aus der Kunstgeschichte.

„Ich habe Schritt für Schritt das erzählerische Lametta reduziert“, so Jörg Immendorff.

Die Ausstellung der Galerie Noah zeigt mit Arbeiten von 2000 bis 2007 eindrucksvoll diese Entwicklung.
Auf monochromen Bildhintergründen komponiert er geheimnisvolle Chiffren und Figuren.
Ironisch, subversiv, gesellschaftskritisch, zornig … alle diese Adjektive treffen auf Immendorffs Oeuvre zu.
Um die große Bandbreite seines künstlerischen Werdegangs aufzuzeigen – ist ein Gemälde von 1984 zu sehen.
Es wird umrahmt von Grafik aus den 80er Jahren (Standarte; Café de Flore).
Skulpturen aus seinen letzten Jahren runden die Ausstellung ab.
Noch in Anwesenheit des Künstlers war 2004 bereits eine große Immendorff Schau in der Galerie Noah zu sehen.
Jetzt, zehn Jahre später, trifft der Besucher im Glaspalast gleich zwei Immendorff Ausstellugen an – einmal in der Galerie Noah und einmal in der Staatsgalerie Moderne Kunst (eine Zweiggalerie der Pinakothek der Moderne) mit JÖRG IMMENDORFF „VERSUCH, ADLER ZU WERDEN“.

Den Ausstellungsbesuchern sei bei der Betrachtung und möglichen Interpretationsversuchen folgender Rat des Künstlers mit auf den Weg gegeben:

„Als Betrachter suche ich doch keine Geschichten im Bild. Was ich suche, ist Magie. Und genau um diese Magie geht es mir als Künstler.“

Jörg Immendorff ist einer der bedeutendsten zeitgenössischen deutschen Künstler.
Er ist 1945 in Bleckede geboren, studiert unter anderem bei Joseph Beuys an der Kunstakademie Düsseldorf, erhält dort später eine Professur,
nimmt mehrfach an der dokumenta teil und wird mit vielen internationalen Preisen ausgezeichnet.
1998 erhält er die Diagnose der tödlichen Krankheit ALS.
Immendorf stirbt 2007 mit 61 Jahren in Düsseldorf.

Schreibe einen Kommentar