Über die Gründe, warum Andris Nelsons, der die
diesjährige „Parsifal“-Premiere bei den Bayreuther
Richard-Wagner-Festspielen dirigieren sollte, hingeworfen hat, wird
weiterhin spekuliert. Er sei jedenfalls nicht daran schuld, sagt
Regisseur Uwe Eric Laufenberg im Gespräch mit der in Berlin
erscheinenden Tageszeitung „neues deutschland“ (Freitagausgabe): „Wir
haben uns wahnsinnig gut verstanden.“ Nelsons könne man nun
vorhalten, dass er den Konflikt nicht offen geführt hat, und der
Gegenseite, „dass sie Einfühlung und Empfindlichkeit vielleicht außer
Acht gelassen hat“. Gleichzeitig äußert Laufenberg die Hoffnung, dass
sich „das zerschlagene Porzellan bis zum nächsten Jahr wieder kitten
lässt“. Mit dem Ersatzdirigenten Hartmut Haenchen, der kurzfristig
für Nelsons einsprang, ist Laufenberg zufrieden. Zwar habe er vorher
noch nicht mit Haenchen gearbeitet, er schätze aber dessen
„Parsifal“-Interpretation.
Unverständnis und Verärgerung zeigt Laufenberg gegenüber den
diesjährigen Sicherheitsvorkehrungen rund um das Festspielhaus. Statt
Offenheit, Austausch und Freundlichkeit als dem Grünen Hügel
entsprechende Kunsthaltung zu betonen, installiere man einen
„Hochsicherheitstrakt, der an die DDR erinnert“.
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