Hagen. Jan Philipp Gloger will bei seinem
Bayreuth-Debüt nicht provozieren. Der 30-jährige Regisseur inszeniert
in diesem Jahr Richard Wagners Oper „Der fliegende Holländer“ neu,
mit der die Festspiele auf dem Grünen Hügel am 25. Juli eröffnet
werden. „Diesem Druck, etwas Auffälliges machen zu müssen, setze ich
mich nicht aus“, sagte Gloger der in Hagen erscheinenden
Westfalenpost. „Schrille Bilder waren nie mein Ausgangspunkt als
Regisseur, sondern eher Sprache und Musik. Mir geht es dabei schon
darum, etwas Erkennbares zu schaffen, mich prägt der Glaube daran,
dass es so etwas wie Einfühlung gibt und dass das auch nicht
altmodisch ist, dass man aber sehen muss, mit welchen Mitteln man das
herstellt.“ Der „Fliegende Holländer“ ist erst die dritte
Operninszenierung Glogers, der Leitender Schauspielregisseur am
Staatstheater Mainz ist. In seinem Regiekonzept soll das
Festspielgebäude selbst eine Rolle spielen. „Man ist als
Theatermacher sehr sensibel für den Raum, in dem man inszeniert. Und
der Bühnenbildner Christof Hetzer hat in seinen Entwürfen auch sehr
intensiv auf die Erfahrung dieses Raums reagiert.“ Gloger weiter zum
Festspielhaus auf dem Grünen Hügel: „Es ist wichtig, Theater als
Gesamtereignis zu denken. Dass man in Bayreuth auf diesen harten
Stühlen so lange sitzt, der auf die Bühne gelenkte, fast eingesaugte
Blick, die Dunkelheit, das alles gehört dazu. Deshalb müssen diese
Werke weiter und immer in Bayreuth aufgeführt werden, und es ist eine
ganz große Ehre, da arbeiten zu dürfen.“ Von Dr. Monika Willer
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