Zum Start im Romantik Hotel Kieler Kaufmann kredenzte Sternekoch Mathias Apelt, der auch zum ‚Aufsteiger des Jahres‘ im Gusto Guide 2018 gekürt wurde, als Amuse Bouche einen Querschnitt seiner Kochkunst zum Champagner Lanson und Störtebecker Bier. Hausherr Carl-Heinz Lessau informierte über den Ausbau des traditionsreichen 4-Sterne-Superior-Hotels, das mit dem Marienflügel jetzt ideale Räumlichkeiten für Festivitäten und zwei neue Restaurantkonzepte aufweist. Mathias Apelt: „Ich habe mich beim ersten Gang für eine scheinbar einfache Speisenkombination entschieden, die aber viele Geschmackserlebnisse vereint. Zur norwegischen Meerforelle gibt es heimischen Schwarzkohl, den ich erst blanchiert und dann angeräuchert habe. Diese Art der Zubereitung konnte ich vom dänischen SHGF-Gastkoch René Mammen abschauen. Die Sanddornbeeren für die Sauce habe ich gleich nach der Ernte mit Läuterzucker eingelegt und im Kühlhaus gelagert. So können wir immer regionale Produkte – auch im Winter – verarbeiten.“
Der Grüne Veltliner vom Österreichischen Weingut Salomon-Undhof harmonierte mit der zarten Säure des Sanddorns. “Die Sanddornsauce ist einfach köstlich und auch der Schwarzkohl mit leichter Rauchnote ist ein Gedicht zur lauwarmen Meerforelle. Wir lassen uns auf der TdGJ für unsere Kochgruppe inspirieren, denn hier gibt es nicht alltägliche Speisen“, erklärte die 26-jährige Kira Blume aus Hamburg, die mit ihrer Schwester Svenja zum zweiten Mal dabei ist und schon Freundschaften mit anderen Gästen geschlossen hat.
Nach dem lockeren Kennenlernen fuhren die schicken Audi Limousinen vor, um die Gäste an den Großen Segeberger See zu chauffieren. Im VITALIA Seehotel bereitete Melf Mohrdieck mit seinem Team ein Surf & Turf aus Rindertatar mit Trüffel und Hummer auf Pastinakencreme zu. Direktor Guido Eschholz stellte als Kenner der Weinszene den 2015 St. Laurent vom Weingut Paul Achs vor. Jonathan Pötzsch ist erstmals mit seiner Freundin Mona Imberger dabei und fasziniert von dem Konzept: „Durch unseren internationalen Job gehen wir viel und gut auch im Ausland essen. Aber so ein tolles Konzept wie die TdGJ, bei der man in gleich drei ansprechenden Restaurants mit Gleichaltrigen relaxt speist, mit erstklassigen Autos chauffiert wird und exzellente Weine probiert, ist etwas Neues und macht großen Spaß. Mir gefällt auch, dass die Weine zu den Gerichten ausführlich erklärt wurden. Das gehört bei einem anspruchsvollen Menü einfach dazu.“
Durch die immer neuen Tisch- und Fahrgemeinschaften entstanden viele interessante Gespräche. Die Fahrer der Audi Flotte erklärten den wissbegierigen jungen Gästen die ausgefeilte Technik. Vor allem die Massagesitze wurden rege genutzt. Die jungen Teilnehmer interessierten sich auch für die Rezepte und die Küchenchefs gaben gern Auskunft zu den Zubereitungsweisen. Die mit 18 Jahren jüngste Teilnehmerin Sünnje Ritz sagte: „Diese Tour ist für mich etwas ganz Neues, denn hier wird Essen als Festlichkeit und trotzdem locker zelebriert.“ Auch wenn der Panoramablick aus dem Restaurant über die Schleswig-Holsteiner Seelandschaft faszinierte, so mussten die Gäste zur Orangerie ins Maritim Seehotel aufbrechen. Hier erwartete Sternekoch Lutz Niemann die fröhliche Gesellschaft, um sie in die Geheimnisse seiner hohen Küche einzuführen. Die Gäste fühlten sich sichtlich wohl in der warmen Atmosphäre des Restaurants an der Ostsee. Lutz Niemann, der seit 1994 einen Michelin Stern hält, erklärte seinen ‚Hirschkalbsrücken à la Royal‘ – also mit Innereien zubereitet – so gut, dass auch die beiden Vegetarier den nachhaltig produzierten Hauptgang probierten. Nach einem fruchtigen Orangengruß aus der gläsernen Showküche servierte Restaurantleiter Ralf Brönner das süße Finale der Patisserie: ‚Planet von Schokolade mit Erdnussbuttercreme, Salzkaramell und Popkorneis‘. Bente Ahmling brachte ein: „Wow, war das gut!“ heraus.
„In diesem Jahr ist die Tour de Gourmet Jeunesse sehr außergewöhnlich, denn schließlich sind mit Mathias Apelt im Kieler Kaufmann und Lutz Niemann in der Orangerie sogar zwei Sterneköche dabei – wo sonst hat man die Gelegenheit, an einem Tag in zwei Sterne-Restaurants zu essen? Das ist für mich schon das Highlight dieses Jahres“, erklärte Jörn Hombeck: „Einziger Wehrmutstropfen ist, dass es mit 35 Jahren vorbei ist. Da bleiben mir nur noch zwei Jahre. Natürlich verstehe ich das Konzept: So können die Jüngeren nachrücken, wir müssen schließlich auch mal Platz machen. Aber es macht schon sehr viel Spaß, mit Gleichaltrigen in dieser ganz besonderen Stimmung zum Dinieren zusammenzukommen.“ Jonathan Pötzsch fasste treffend für alle zusammen: „Das wertige Konzept der Tour de Gourmet Jeunesse ist einfach genial. Wir kommen wieder!“
Viele Teilnehmer nutzten das Übernachtungsangebot und feierten an der Ostsee bis früh in den Morgen ihre neuen Freundschaften. Die neue Route der 12. Tour de Gourmet Jeunesse wird ab Juni unter www.gourmetfestival.de freigeschaltet.