Doch wie kann man etwas als Volkskrankheit betrachten, wenn es doch „normal“ ist? Normal heißt eben nicht gesund, meint Elmar Basse. Dass viele Menschen, wenn nicht sogar die meisten etwas erleben, bedeutet das noch lange nicht, dass es für Körper und Seelenleben kein Problem darstellt.
Tatsächlich hält auch nicht jeder sein Grübeln für normal, bemerkt der Hypnosetherapeut Dr. phil. Elmar Basse. Insbesondere Menschen, die an psychischen Störungen, zum Beispiel depressiven Störungen oder Ängsten, leiden, erkennen meistens früher oder später, dass das Grübeln durchaus ein Krankheitssymptom sein kann. Die meisten psychischen Störungen mit Krankheitswert umfassen das Grübeln und die ständige innere Unruhe auch als relevante diagnostische Merkmale. Insofern kann man sagen, dass natürlich nicht jeder, nur weil er grübelt, psychisch erkrankt ist. Wohl aber ist der Grübelzwang ein mögliches Symptom der meisten psychischen Störungen. Will also laut Elmar Basse sagen: Das Grübeln ist nicht einfach normal oder harmlos, es zeigt vielmehr einen psychischen Belastungszustand an. Unter ansonsten günstigen Bedingungen hat das keine weiteren Konsequenzen. Wer psychisch und körperlich stabil ist, kann mit dieser durch das Grübeln angezeigten seelischen Belastung klarkommen.
Wenn aber weitere Belastungsfaktoren hinzukommen sollten, dann kann das Gleichgewicht auch kippen, sagt der Hypnosetherapeut Dr. phil. Elmar Basse. Das erleben die betroffenen Menschen, bei denen es diesen Umschlag gibt, als etwas, das sie kaum mehr kontrollieren können. Es ist, wie wenn ein See, in den über lange Zeit giftiges Abwasser geleitet wird, irgendwann kippt. Lange hat er mit seinen „Selbstheilungskräften“ dagegen anzuarbeiten versucht, bis er irgendwann nicht mehr konnte. Hier würde wohl auch kaum jemand sagen, es sei „normal“, Abwasser in die Seen zu leiten. Es mag üblich sein, so der Hypnosetherapeut Dr. phil. Elmar Basse. Es ist aber auch höchst ungesund.