Darüber hinaus macht der DVMD seit Jahren darauf aufmerksam, dass die sukzessive Abschaffung schulischer Ausbildungen im medizinischen Informationsmanagement kontraproduktiv zur derzeitigen Entwicklung ist. Zudem fordert der DVMD u. a. eine Ausbildungsvergütung wie in allen anderen Gesundheitsberufen sowie ein attraktives, leistungsgerechtes Gehalt (s. https://dvmd.de/wp-content/uploads/2019/03/Positionspapier_Ausbildung_medizinisches_Informationsmanagement_final.pdf).
Die aktuell bedeutendste Lücke sieht der DVMD jedoch in Zeiten der Corona-Pandemie in der geringen Beschäftigung von Fachkräften des medizinischen Informationsmanagements im Öffentlichen Gesundheitsdienst. Neben dem Einsatz von veralteter IT stellen fehlende Informationsmanager:innen eine der größten Herausforderungen in der Datenaufbereitung dar. Die für die personelle Aufstockung erforderlichen Gelder hat der Bund bereits zur Verfügung gestellt. Der DVMD rät dringend, Fachpersonal aus dem Bereich medizinische Dokumentation bzw. Informationsmanagement in diese Personalaufstockung einzubeziehen und den Sachverstand des DVMD bei der Ausgestaltung und Einführung von Digitalisierungsprozessen im Gesundheitswesen zu nutzen.
Annett Müller, Vorsitzende des DVMD, fasst den Status im Gesundheitswesen wie folgt zusammen: „Wir wissen seit Langem, dass es für die Therapieforschung, die Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten, aber auch für die Nachverfolgung von Infektionen Spezialisten mit einem breiten Wissen in Medizin, Dokumentation, Informatik und Statistik bedarf. Genau dieses Profil weisen Fachkräfte aus dem Bereich des medizinischen Informationsmanagements auf und stellen die Brücke zwischen der Patientenversorgung, Administration, Forschung und Informationstechnologie dar.“ Die vollständigen Handlungsempfehlungen des DVMD sind auf der Website des Verbands in einem Positionspapier zusammengefasst: https://dvmd.de/publikationen/positionspapiere-curricula/.