Judoka Johann Lenz nach dem Riss seines Innenmeniskus / „Ich arbeite hart für mein Comeback – Olympia 2028 ist das Ziel!“

Spitzensport verlangt dem Körper alles ab – und manchmal auch Geduld und viel Disziplin im Rehabilitationsprozess. Im Januar 2025 zog sich Judoka und OSP-Athlet Johann Lenz vom TSV München-Großhadern beim Training eine Innenmeniskusruptur des rechten Knies zu. Im Gespräch mit dem Medizinprodukte-Hersteller medi erzählt er, wie ihn die Knieorthese M.4 X-lock nach seiner Operation unterstützt hat und wie er mit einer ganzheitlichen Therapie den Weg zurück in den Leistungssport gefunden hat.

Lieber Johann, wie bist du zu der nicht ganz alltäglichen Sportart Judo gekommen?

„Mein Vater war selbst erfolgreicher Judoka und hat in der 2. Bundesliga im Schwergewicht gekämpft. Als ich sechs Jahre alt war, nahm er meine Schwester und mich mit in einen Judoverein. Damals stand der Spaß im Vordergrund – einfach mit anderen Kindern auf der Matte zu sein. Die Trainer:innen haben jedoch schnell mein Talent erkannt. Mit zehn Jahren bin ich dann an den Bundesstützpunkt nach München gewechselt, wo ich die idealen Rahmenbedingungen für Sport und Schule vorfand.“

Was macht für dich die Faszination an Judo aus?

„Judo ist unglaublich vielseitig. Man muss ein Allrounder sein – nur Kraft oder nur Schnelligkeit reichen nicht. Gefragt sind neben Kraft Beweglichkeit, Koordination, Konzentration, Ausdauer und vor allem Technik. All das erfordert ein tiefes Verständnis für den eigenen Körper und den des Gegenübers. Spannend ist, dass ein Kampf jederzeit durch eine einzige Aktion entschieden werden kann – ähnlich wie ein Knock-out im Boxen. Das erfordert höchste Konzentration, Ruhe und Reaktionsfähigkeit. Besonders faszinierend finde ich, dass im Prinzip jede:r jede:n schlagen kann. Niederlagen gehören dazu – sie lehren einen, wieder aufzustehen und weiterzumachen.“

Auf welchen Erfolg bist du besonders stolz?

„Mein erster deutscher Meistertitel bei den Männern 2022 war ein Schlüsselmoment, an den ich mich lange erinnern werde. Zuvor hatte ich dreimal Bronze und einmal Silber in der U23 geholt. Auf die Goldmedaille bin ich wirklich stolz. Ein weiteres Highlight waren die European Open in Tallinn im vergangenen Jahr: mein erster internationaler Turniersieg bei den Senioren. Alles ordnet sich jedoch dem großen Ziel unter: der Qualifikation für die Olympischen Spiele in Los Angeles 2028. Über Medaillen zu spekulieren, wäre vermessen – zu viele Faktoren spielen eine Rolle, vom Losglück bis zu einem einzigen unachtsamen Moment.“

Verletzungsbedingt musstest du in den letzten Jahren häufiger pausieren – zuletzt wegen einer Innenmeniskusruptur im rechten Knie.

„Im Januar habe ich mir leider zum zweiten Mal den Innenmeniskus im rechten Knie gerissen – bei einer völlig harmlosen Trainingsaktion. Ich wollte nur ausweichen, das Knie blockierte und erst nach einer Minute löste es sich mit einem spürbaren Ploppen. Anfangs konnte ich es zwar bewegen, aber es fühlte sich instabil an. Auch der Schmerz wurde im Laufe des Abends größer. Am nächsten Tag ging ich ins Klinikum rechts der Isar, wo ich auch mein Medizinstudium-Praktikum absolviere. Dort stellte Dr. Julian Mehl, selbst ehemaliger Judoka, die Diagnose und operierte mich eine Woche später. Diese Verletzung war bislang die einschneidendste, weil wichtige Kaderplätze und Qualifikationsturniere auf dem Spiel standen.“

Wie wurdest du nach der Operation versorgt?

„Zwischen Verletzung und Operation habe ich kein Judo mehr trainiert, aber gezielt an Kraft und Beweglichkeit gearbeitet. Diese kurze Phase der Prähabilitation hat mir sehr geholfen, gestärkt in die OP und die anschließende Reha zu gehen. Direkt nach der Operation bekam ich im Krankenhaus die Hartrahmenorthese M.4 X-lock von medi und Krücken, auf die ich zwei Monate angewiesen war.“

Wann hast du mit der Mobilisation begonnen?

„In den ersten zwei Wochen, der reinen Wundheilungsphase bis die Fäden gezogen waren, habe ich pausiert. Danach startete ich mit leichten physiotherapeutischen Übungen. Etwa vier Wochen nach der OP habe ich wieder gezielt Kraft aufgebaut und das Knie zunehmend belastet. Die M.4 X-lock Orthese gab mir in dieser Phase Sicherheit, gleichzeitig konnte die Beweglichkeit schrittweise freigegeben werden. Das erleichterte nicht nur die Heilung, sondern stärkte mich auch mental. Nach rund vier Monaten kehrte ich ins judospezifische Training zurück, seit Kurzem bin ich wieder im Vollkontakttraining.“

Wo hast du hauptsächlich trainiert?

„Am Olympiastützpunkt Bayern. Dort gibt es seit diesem Jahr ein erweitertes Reha-Konzept, das individuell auf uns Athlet:innen und unsere Bedürfnisse zugeschnitten ist. Die Betreuung ist die beste, die ich je hatte – intensive Physiotherapie mehrmals pro Woche, Ernährungsberatung mit regelmäßigen Analysen der Körperzusammensetzung, antientzündliche Ernährung mit gezielten Supplements und tägliches Training mit einer Athletiktrainerin ergänzt durch die selbstständige Durchführung der Übungen. Alles geschah in enger Abstimmung mit den behandelnden Ärzt:innen. Diese Rundumbetreuung hat mich enorm getragen.“

Wie wichtig war dabei die mentale Komponente?

„Extrem wichtig. Zu Beginn ist die Aussicht auf monatelangen Ausfall hart. Beim Wiedereinstieg war das Vertrauen ins Knie eine mentale Herausforderung. Hier hat mir auch unser Sportpsychologe geholfen, an den Punkt zu kommen, an dem ich wieder volles Vertrauen in mein Knie hatte und die Orthese nicht mehr brauchte.“

Wie lange hast du die M.4 X-lock getragen?

„Etwa zehn Wochen, danach nur noch gelegentlich zur Stabilisierung beim Krafttraining.“

Du hattest vor rund zehn Jahren schon eine ähnliche Verletzung. Was war diesmal anders?

„Damals war ich noch nicht im Leistungssport angekommen, heute gehöre ich zum Nationalkader – mit allen Erfolgen, aber auch den Erwartungen. Es geht um die Startplätze für die Qualifikationsturniere für die Olympischen Spiele. Da zählt jeder Monat. Außerdem lebe ich nicht mehr bei meinen Eltern, sondern in München. Früher hat sich meine Familie intensiv gekümmert, heute bin ich auf Freund:innen und mein sportliches Umfeld angewiesen. Zum Glück wissen viele meiner Trainingspartner:innen aus eigener Erfahrung, wie sich so eine Situation anfühlt – sie haben mich großartig unterstützt und haben mich zum Beispiel zu meinen Terminen gefahren.“

Was rätst du Sportler:innen mit ähnlichen Verletzungen?

„Etappenziele setzen! Jeder kleine Fortschritt motiviert – sei es der erste schmerzfreie Spaziergang oder die Rückkehr aufs Rad. Gleichzeitig sollte man sich nicht von Zeitplänen unter Druck setzen lassen. Der Körper heilt individuell. Geduld ist entscheidend.“

Worauf freust du dich sportlich gesehen als Nächstes?

„Bald geht es für eine Woche ins Trainingslager nach Valencia (Spanien). Dort möchte ich wieder intensiver auf der Matte trainieren. Mein großes Ziel bleibt Olympia 2028 – dafür werde ich hart arbeiten. Ich weiß, dass ich mich international behaupten kann.“

Vielen Dank für das Gespräch – alles Gute und viel Erfolg!

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