Neue OZ: Kommentar zu Kunstmuseen

Das ganz große Thema

Vermittlung: Das klingt nach einer Aktivität, die unmöglich eine
Hauptsache sein kann. Entsprechend schlecht stand es lange um das
Image der Vermittler in Kulturhäusern. Sie galten so viel wie ihre
wichtigste Zielgruppe, die Kinder und Jugendlichen, nämlich eher
wenig.

Das hat sich gründlich geändert. Und das nicht nur, weil Bildung
auch in der Kultur zum ganz großen Thema avanciert ist. Gerade Kinder
werden als Adressaten von Kunst und Kultur ganz neu entdeckt. Davon
profitieren alle Besucher, weil neue Formen der Vermittlung dazu
bewegen, eingefahrene Wahrnehmung von Kunst aufzubrechen.

Damit werden Kunstmuseen auch als Institutionen offener. Wer den
Umgang mit großer Kunst früh übt, verliert nicht nur die Scheu vor
manch ehrwürdigem Kulturinstitut, sondern entdeckt in der Kunst auch
eine Inspiration für das eigene Leben. Kunsterlebnis macht stark,
weil mündig. Museen betreiben Vermittlung längst auch aus eigenem
Interesse. Denn nur Kinder, um die früh geworben wird, kommen später
als Besucher wieder. Inzwischen stehen die Aussichten dafür nicht
schlecht.

Stefan Lüddemann

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

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