Da eine Minderung der Sehkraft immer einen Einschnitt in die Lebensqualität bedeutet, sollten Betroffene sich Rat bei einem Augenarzt holen. Wann ein Patient über eine Kataraktoperation nachdenken sollte, erklärt Professor Dr. Jacobi vom Augenzentrum Veni Vidi in Köln: „Der Operationszeitpunkt ist von Patient zu Patient sehr verschieden. Normalerweise empfehlen wir unseren Patienten einen Eingriff, wenn die Sehkraft für das alltägliche Leben nicht mehr ausreicht. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn im Haushalt, am Arbeitsplatz oder im Straßenverkehr Sehprobleme auftreten.“
Die Kataraktoperation wird in den meisten Fällen ambulant durchgeführt. Die Operation dauert nicht länger als 15 Minuten. Das Auge wird mit der für den Patienten völlig schmerzfreien Tropfanästhesie betäubt und mit Hilfe von Klammern offengehalten. Mit einer Diamantklinge macht der Augenchirurg einen kleinen Schnitt in die hauchdünne Hülle des Augapfels. Danach nimmt der Operateur ein Spezialgerät zu Hilfe: Durch Ultraschallschwingungen wird die eingetrübte Linse zerstäubt und gleichzeitig aufgesaugt. In den zurückbleibenden leeren Kapselsack wird die Kunstlinse eingesetzt. „Die moderne Kunstlinse wird vom Körper sehr gut toleriert und hält ein Leben lang“, erklärt Professor Dr. Jacobi weiter. Dank natürlichem Wundverschluss verheilt der Schnitt ohne zusätzliche Naht. Danach erhält das operierte Auge einen festen Augenverband, der bis zum Kontrolltermin beim Arzt auf dem Auge bleibt. So dient der Verband als Schutz vor Schmutz und Bakterien aus der Umgebungsluft, aber auch vor unvorsichtigem Reiben am Auge.
Ob der Patient nach der Operation eine Brille benötigt, hängt wesentlich vom individuellen Anspruch und dem Entfernungsbereich ab. Oft ist zum Sehen in der Ferne keine Brille mehr notwendig. Sofern eine einfache Linse und keine Multifokallinse implantiert wurde, ist eine Lesebrille allerdings meist noch notwendig.