ANCA MUNTEANU RIMNIC

Anca Munteanu Rimnic

die Haptik, das Überreale, die Erinnerung, das Warten, die Erwartung, die Verhinderung des Wissens und die Verhinderung des Scheiterns, die Last der Fantasie, die Melancholie

Vernissage: Donnerstag, 29.Oktober 2009, 18-22 Uhr
Öffnungszeiten: Mittwoch – Samstag 12-18:15 Uhr
Ausstellungsdauer: 29. Oktober – 12. Dezember 2009

Das Verhindern bekannter Betrachtungsweisen ermöglicht neue Einsichten. Anca Munteanu Rimnic nimmt dem Objekt seine eigentliche Funktion und übersetzt es in eine neue Materialität. Ausgehend von der puren Ästhetik des jeweiligen Objektes fokussiert Anca Munteanu Rimnic das ursprüngliche Objekt. Jedoch nicht nur in seiner rein optischen Formalität eines Ready Made, sondern überträgt dieses oft auch in einen emotionalen Zusammenhang.

In den 70er Jahren hat Anca Munteanu Rimnics Vater in Rumänien Vasen entworfen und produziert. Die acht Grundformen dieser konvex-konkav austaillierten Objekte sind in der Ausstellung wiederzuerkennen – jedoch sind die Vasen ihrer ursprünglichen Funktion beraubt worden. Als Vollkorpus ausgegossen, reduziert sich das Objekt auf die reine Form und findet sich in neuen skulpturalen Arbeiten entfremdet wieder.

Eine Fotografie von der Skyline Tokyos, die die Deutsch-Rumänin Munteanu Rimnic 2005 während Ihres DAAD Stipendiums aufgenommen hat, wurde von einer Weberin in Rumänien in handgefärbter Wolle umgesetzt. Ein kleinformatiger, abstrakt wirkender Teppich in dezenten Grau-Grüntönen, der von dem Wunsch nach der Ferne und ökonomischen Differenzen spricht.

Arbeiten wie dieser Teppich – ein Bilderrahmen rückseitig dokumentiert und wiederum erneut gerahmt – ein Vogel festsitzend im Gips – erzählen individuell lesbare Geschichten und beinhalten die Sehnsucht nach etwas, das unerreichbar scheint.

Der Form verschrieben, betrachtet Anca Munteanu Rimnic aber nicht nur das Objekt des alltäglichen Lebens. Sie wirft auch einen genauen Blick auf die Objekte des Kunstbetriebes, und stellt ihre reine Form zur Betrachtung dar.

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