Aufs Glatteis geführt – Sturz kann ISG-Blockade auslösen

Schmerzherde bei ISG-Blockade
 
Zwar renkt sich das wenig bewegliche Darm-Kreuzbein-Gelenk oftmals von selbst wieder ein, doch bei etwa fünf bis zehn Prozent bleiben Beschwerden als Folge des Sturzes langfristig bestehen. Erste Linderungen verschaffen konservative Maßnahmen. „Wenn diese jedoch nicht helfen und Schmerzen darüber hinaus drohen chronisch zu werden, greifen wir auf ein sicheres System zurück“, erklärt Dr. Yorck Rommelspacher, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie der Universitätsklinik Bonn. Dabei geben Dreiecksimplantate, sogenannte iFuse-Implantate, dem angegriffenen ISG wieder neue Stabilität und Patienten profitieren von der Kostenübernahme der Krankenkassen.

Gelenk aus der Spur
Als wichtige Schnittstelle zwischen dem unteren Teil der Wirbelsäule und dem schaufelförmigen Darmbein des Beckens hält das ISG täglich enormen Belastungen stand. Allerdings bringt ein Sturz den starken Bandapparat, der das Gelenk fest umschließt, ins Wanken. „Ähnlich wie beim Umknicken, dehnen sich Muskeln und Bänder, sodass die beiden Gelenkflächen schnell verkanten“, weiß Dr. Rommelspacher. Im Anfangsstadium ähneln die Beschwerden einer ISG-Blockade einem unspezifischen Rückenschmerz und sind für Betroffene und Ärzte oftmals schwer von diesem zu unterscheiden. Unbehandelt entwickeln sich weitere Beeinträchtigungen und Patienten berichten von tief sitzenden Gesäßschmerzen, die bis in die Oberschenkelrückseite ausstrahlen. Im Laufe der Zeit verstärken sich die Symptome, etwa beim Treppensteigen, Anheben der Beine nach längerem Sitzen oder Stehen und Beugen des Oberkörpers. In schlimmeren Fällen treten Schmerzen sogar nachts im Bett auf.

Sichere Mobilisierung
Zunächst versuchen Chiropraktiker die chronische Verkantung durch manuelle Griffe aufzuheben. Gezielte Injektionen ins Gelenk erzielen neben Wärmetherapie oder Krankengymnastik ebenfalls positive Effekte. „Erst wenn alle konservativen Maßnahmen ausgeschöpft sind, ziehen wir einen operativen Eingriff in Betracht“, betont Dr. Rommelspacher. Ärzte griffen hier in der Vergangenheit oftmals auf konventionelle, starre Schraubsysteme zurück, die allerdings keinen Bewegungsspielraum im leicht beweglichen Gelenk zuließen. Heutzutage nutzt die moderne Medizin iFuse-Implantate. Sie ermöglichen durch ihre spezielle dreieckige Form und poröse Oberflächenbeschaffenheit – bekannt aus der Hüftprothetik – minimale Bewegung. Diese beiden Eigenschaften erlauben darüber hinaus ein schonendes Einwachsen in das umliegende Gewebe und der stabile Titankern gibt dem Iliosakralgelenk seine notwendige Stabilität zurück. Nach dem minimalinvasiven Eingriff erfahren Betroffene eine sofortige Schmerzlinderung und können bereits nach wenigen Wochen das Gelenk vollständig belasten.

Weitere Informationen unter www.si-bone.de

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